Ausbildungsmesse Future.gram Auf Tuchfühlung mit dem künftigen Arbeitgeber

Klaus Trenz

Schülerinnen und Schüler treffen auf potenzielle künftige Arbeitgeber; Unternehmen werben um neues Personal - auf der Future.gram, der Ausbildungsmesse des Nordbayerischen Kuriers.

 
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Future.gram, die Ausbildungsmesse des Nordbayerischen Kuriers, ist eine Erfolgsgeschichte. Am Donnerstag und am Freitag wird sie in Auerbach fortgeschrieben. Insgesamt 900 Schüler werden es am Ende sein, die die Messe Future.gram in der Auerbacher Helmut-Ott-Halle besucht haben. Der Name der Ausbildungsmesse ist angelehnt an das soziale Netzwerk Instagram, in das vor allem Fotos und Videos hochgeladen werden - und er passt: Schüler machen sich ein Bild von zahlreichen Ausbildungsberufen und sammeln Eindrücke.

Für Oliver Altendorf vom Kurier, der zusammen mit Andrè Riedel für die Messeorganisation zuständig ist, ist es die elfte Messe dieser Art in Bad Berneck, Selb, Bad Staffelstein und eben in Auerbach, wo man das erste Mal vor zwei Jahren zusammen mit 40 bis 50 Ausstellern Jugendlichen einen Überblick über die zahlreichen Ausbildungsberufe gegeben hat.

Schüler aus der ganzen Region

„Das Interesse an der Messe ist sehr groß“, sagt Altendorf sowohl von Ausstellerseite als auch von Seiten der Schulen. So lohnt sich das Dreivierteljahr Vorbereitung auf jede einzelne Messe. Die Schüler, teilweise schon Siebtklässler, die auf Praktikumssuche sind, kämen aus der ganzen Region, beispielsweise aus Pegnitz, Pottenstein, Sulzbach-Rosenberg oder Amberg. Und die Auerbacher Mittel- und Realschüler haben die Future.gram ja direkt vor der Haustüre. Und für diejenigen, die von auswärts kommen, organisiert der Kurier Busse und bringt sie kostenlos nach Auerbach.

„Der Standort ist perfekt, und wir haben hochqualifizierte Aussteller bei der Messe“, sagt Altendorf. Zudem sei die Zusammenarbeit mit der Stadt Auerbach als Vermieter der Halle unkompliziert und sei von Unterstützung geprägt. „Wir hoffen, hier in Auerbach auch langfristig sein zu dürfen“. Einen großen Dank möchte er unbedingt an die Vereine und Schulen aussprechen, die einige Tage lang auf Trainingsstunden beziehungsweise Turnunterricht verzichtet haben.

Die Schüler finden bei Future.gram jedenfalls eine breite Palette an Ausbildungsberufen, bekommen einen Überblick oder können sich gezielt Informationen holen - nicht nur von Ausbildern, sondern von Auszubildenden selbst, die vom Alter her nicht weit weg von den Schülern sind, die vor ihren Schulabschlüssen stehen.

Beim Kurier-Stand zum Beispiel, stehen neben dem Ausbildungsverantwortlichen Michael Lindner die Azubis Lucy Kluge und Nicolas Hofmann. Die beiden 21- beziehungsweise 19-Jährigen werben für den Beruf, den sie sich für eine berufliche Laufbahn ausgesucht haben: dem Medienkaufmann beziehungsweise der Medienkauffrau. Lucy Kluge – im ersten Ausbildungsjahr – ist der Kurier mehr oder weniger bei einem Speeddating im Hotel Rheingold in Bayreuth zufälligerweise über den Weg gelaufen. Sie hat die Medienkauffrau als abwechslungsreichen Beruf erkannt und sich erfolgreich beworben.

Nicolas Hoffmanns Einstieg in den Beruf begann 2022 eben genau bei dieser Messe in Auerbach. Das Berufsbild des Medienkaufmanns für Digital und Print, von dem er zum ersten Mal gehört habe, habe ihn überzeugt. Weil sie eine Fotobox im Gepäck haben, gibt es neben den Gesprächen auch noch jede Menge Spaß mit den Besuchern.

Viele Gespräche

Nicht weit weg vom Kurier-Stand erklären Mitarbeiter von Regens Wagner aus Michelfeld die Berufe des Heilerziehungs- und des Altenpflegers. Die Einrichtung wirbt auf vielen Messen in der Region um Auszubildende. „Das Interesse ist sehr zufriedenstellend.“ sagt Matthias Flierl von Regens Wagner „und ich habe den Eindruck, die Schüler sind wieder interessierter“. Man müsse viel Überzeugungsarbeit leisten für die Pflegeberufe“, so Flierl.

Kerstin Barth – Bewohnerin bei Regens Wagner und Vorsitzende des Heimbeirats – hilft dabei: Sie erzählt den jungen Leuten, warum sie dort lebt und wie wichtig diese Einrichtung für Menschen mit Behinderung ist.

Die vielen Gespräche und die Präsenz von Regens Wagner bei Ausbildungsmessen fruchtet. Flierl schätzt, dass etwa ein Drittel aller Bewerber für die Ausbildungsberufe bei Regens Wagner bei derartigen Messen auf die Einrichtung aufmerksam geworden ist, die immerhin der zweitgrößte Arbeitgeber in der Stadt Auerbach ist.

Und wenn es nur eine Bewerbung gibt, dann habe sich der Einsatz schon gelohnt, so Maurermeister Thorsten Kaufmann von HD-Bau Michelfeld: „Und wenn er dann auch noch in der Firma bleibt, dann umso mehr“. Die Firma bildet Maurer, Tiefbauer, Trockenbauer, Bürokaufleute aus und kann unter Umständen sogar ein Duales Studium anbieten. Man ist auf vielen Messen unterwegs und hält Vorträge an Schulen. Der Grund sei „das Eis zu brechen und dass man im Gespräch bleibt“ so Kaufmann.

Gegen Mittag, als die Besucher in der Halle langsam zurückgehen, schlendert die stellvertretende Schulleiterin der Mittelschule Auerbach, Renate Schmidt mit einem Lächeln durch die Halle, beobachtet wie sich ihre Schüler informieren und hat einige ehemalige Schüler entdeckt, die nun als Auszubildende ihren Beruf vorstellen.  „Es ist schön zu sehen, dass ehemalige Schüler ihren beruflichen Weg gefunden haben“, so Schmidt. Der Future.gram stellt sie ein gutes Zeugnis aus. Da stecke sehr viel Engagement dahinter: „Das ist richtig toll“.


Die nächste Future.gram findet am Donnerstag und Freitag, 21. und 22. März, in der Bärenhalle in Bindlach statt. Mehr über die Ausbildungsmesse sowie Anmeldungen für Schulen findet man auf der Homepage: start.futuregram-messe.de

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