Aus dem Stadtrat in Creußen Konzept für das Hämmerleinhaus steht

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Hämmerleinhaus Creußen. Foto: Ralf Münch Quelle: Unbekannt

CREUSSEN. „Der Stiftungsrat hat mehrere Konzepte durchprobiert, es soll ein Projekt werden, an dem die Stiftung finanziell nicht zugrunde geht“, erklärte Bürgermeister Martin Dannhäußer, Vorsitzender der Hämmerlein-Stiftung. Nun habe man sich für etwas entschieden. Die aktuellen Pläne stellte er bei der Stadtratssitzung am Montagabend vor.

 
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So sollen im ersten und zweiten Stock Wohnungen entstehen, im Erdgeschoss ein Veranstaltungsraum, der sowohl von der Stadt als auch privat genutzt werden kann. „Wir lassen jetzt eine Machbarkeitsstudie für eine konkrete Kostenermittlung und Planungsentwürfe erstellen“, sagte er. Es müsse überlegt werden, welche Wohnungen entstehen sollen, wie viele Leute in ihnen wohnen können. Dies sei Voraussetzung für eine spätere Baugenehmigung. Um Fördermittel in Anspruch nehmen zu können, müsste es im Rahmen der Städtebauförderung eine Vereinbarung mit der Stadt geben. „Die Stadt müsste einen Mindestanteil von zehn Prozent für die anfallenden Kosten übernehmen, was die Gebäudehülle angeht“, so Dannhäußer. Die Wohnbauförderung hingegen laufe komplett über die Stiftung.

Markantes Gebäude

„Das ist nichts Halbes und nichts Ganzes“, sagte Georg Freiberger (CSU), „das gefällt mir nicht.“ Das Hämmerleinhaus sei ein sehr markantes Gebäude, es müsse parallel mit dem Sandsteingebäude auf der gegenüberliegenden Straßenseite saniert werden. Er appellierte, dass die Stadt es dem Privatbesitzer abkaufen solle. Bei der Nutzung des Hämmerleinhauses regte Freiberger an, auch das Betreute Wohnen in Betracht zu ziehen.

Der Stiftungsrat habe sich gegen diese Variante entschieden, so Dannhäußer. Und ein Kauf des

Stiftung als Geschenk

„Ich habe mich in der Bürgerversammlung vergangene Woche gewundert, als bekannt gegeben wurde, dass im Hämmerleinhaus etwas geschehen soll und der Stadtrat nichts davon wusste“, sagte Renate van de Gabel-Rüppel (Grüne). Der Bau von Wohnungen entspreche nicht dem Willen von Hans Hämmerlein, dem einstigen Haus-Besitzer. Er habe verfügt, dass mit dem Haus Denkmalschutz und Heimatpflege gefördert werden sollen, beispielsweise in Form eines Stadtmuseums. „Wohnungen sind nicht der Stiftungszweck“, sagte sie.

Das Haus sei nicht der Stadt geschenkt worden, sondern der Stiftung, entgegnet Dannhäußer. Aufgabe der Stiftung sei es, das Haus zu erhalten, dafür seien sie verantwortlich, würden letztendlich mit ihrem Privatvermögen dafür haften. „Wir können hier nichts machen, was eine Luftnummer ist, wo die Stiftung letztendlich draufzahlt“, so Dannhäußer. Außerdem sei er in erster Linie Bürgermeister und habe hier genügend zu erledigen und sei dann erst Stiftungsratsvorsitzender. „Der Stiftungszweck ist der Erhalt, die Sanierung und die Zuführung des Gebäudes zu einer neuen Nutzung“, betonte er. Und da müsse es eben auch Richtungsänderungen mal geben. Eine Gastronomie habe in den Räumen jedenfalls keine Chance sei festgestellt worden.

Ein großes Geschenk

„Ich bin das Thema langsam leid“, kritisierte Bernhard Ohlraun (ÜWG-FW) die Diskussion. Er betrachte es als großes Geschenk, dass es nun endlich mit dem Gebäude weitergehe. Die Stiftung müsse das Kapital erhalten.

„Hans Hämmerlein wollte, dass ein Bereich für die Öffentlichkeit geschaffen wird“, sagte Petra Preißinger (CSU). Sie kritisierte, dass Raimund Nols (SPD) bei der vergangenen Stadtratssitzung keine Antwort auf seine Nachfrage zum Hämmerleinhaus erhielt und bei der Bürgerversammlung kurz danach auf einmal Neuigkeiten bekannt gegeben wurden. Auch sie stellte in Frage, ob Wohnungen dem Stiftungszweck entsprächen. „Und ungenutzte Veranstaltungsräume haben wir schon genug“, so Preißinger.

„Schade, dass der Stadtrat nicht befragt wurde“, bedauerte Raimund Nols (SPD) und sprach sich ebenfalls für Seniorenwohnungen aus. „Es ärgert mich, dass dem Stadtrat vorgeschrieben wird, was in das Gebäude reinkommt, dann aber löhnen müssen“, so Nols, „wir sollten uns nicht etwas überstülpen lassen und dann zahlen müssen.“

„Wenn sich der Stadtrat querstellt, muss der Stiftungsrat mehr zahlen“, entgegnete Dannhäußer. Die rechtliche Lage sei ihm anfangs auch nicht so bewusst gewesen.

Geld für die Sanierung

Seit Jahren spreche man über das Hämmerleinhaus und jetzt, wo es ans Isek gehe, sei auf einmal eine Lösung gefunden, wunderte sich Willibald König-Zeußel (Grüne). „Warum hat man das nicht ins Isek eingebracht?“, fragte er.

„Für mich ist die Lösung keine Überraschung und ich begrüße das, was der Stiftungsrat vorgeschlagen hat“, sagte Toni Schmidt (Creußener Liste). Er fände es auch nicht schlimm dies nach der Bürgerversammlung erst zu erfahren.

Für Egbert Wölfel (CSU) ist es in Ordnung, wenn die Stadt im Rahmen der Städtebauförderung Geld investieren müsse. Eine gemeinsame Sanierung mit dem gegenüberliegenden Gebäude könne sich die Stadt aber nicht leisten. „Wir sollten jetzt nicht mehr warten“, sagte er.

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