Aufstieg in 2. Bundesliga SSV Warmensteinach feiert größten Erfolg

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Auch in der 2. Bundesliga stellen sich die Keglerinnen des SSV Warmensteinach der Konkurrenz mit Ehrgeiz, aber vor allem auch mit Spaß (von links): Saskia Demel, Melanie Steinle, Saskia Gubitz, Katja Schmidt, Sylvia Gubitz, Edeltraud Neiß, Claudia Hofmann und Katrin Möhrlein. Foto: red

Das ist der größte Erfolg in der Vereinsgeschichte des SSV Warmensteinach: Seine Keglerinnen haben den Aufstieg in die 2. Bundesliga geschafft.

 
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Ein Jahr nach der Schützengilde Bayreuth rückt eine zweite Kegel-Mannschaft aus der Region in die 2. Frauen-Bundesliga Mitte nach: Nachdem der SSV Warmensteinach als Neuling die Meisterschaft in der Bayernliga Nord gewonnen hatte, machte er nun als Sieger der Aufstiegsrunde in Darmstadt den Durchmarsch perfekt.

Mit dem Gewinn des Aufstiegsturniers feierte der SSV Warmensteinach den größten Erfolg seiner Vereinsgeschichte. Folglich betritt er in der 2. Bundesliga vollkommenes Neuland. „Schon das Aufstiegsturnier mit den nötigen Übernachtungen hat 1000 Euro gekostet“, sagt Mannschaftsführerin Katja Schmidt als Beispiel für die ungewohnten Herausforderungen. „Hätte es nicht geklappt, wäre das Geld in den Sand gesetzt gewesen.“ Zweitliga-Fahrten bis nach Mainz werden den aus der Bayernliga Nord gewohnten Rahmen nun häufiger sprengen.

Auf keinen Fall werde das aber etwas an der bewährten Philosophie ändern, betont Schmidt: „Die Mannschaft passt sehr gut zusammen, wie haben viel Spaß miteinander. Wir machen das ja in unserer Freizeit und niemand bekommt etwas dafür.“ Im Gegenteil: Melanie Steinle reist an jedem Wochenende auf eigene Kosten aus Nördlingen zu den Spielen an – einfach aus alter Verbundenheit zum Team mit mehreren Warmensteinacher Urgesteinen. Folglich ist auch die Suche nach Verstärkungen kein Thema: „Wer kommen will, kann gerne kommen. Aber wir werden nicht in der Gegend herumfahren und jemanden ansprechen.“

Den Klassenerhalt in der zweithöchsten Spielklasse traut sich das „gallische Dorf“ im Fichtelgebirge aber trotzdem zu. „Das wird sicher schwer, weil es je nach den Entwicklungen in der Bundesliga schon den Tabellensiebten erwischen kann“, sagt Schmidt. „Aber in erster Linie geht es auch dort darum, Spaß zu haben.“

Die besondere Herausforderung der Aufstiegsrunde bestand darin, an einem Tag zwei komplette Spiele zu absolvieren. Der SSV startete wie gewohnt mit Melanie Steinle, die mit starken 593 Holz gleich die beste Leistung des gesamten Wettbewerbs ablieferte. Katrin Möhrlein (501), Saskia Gubitz (530), Saskia Demel (547), Edeltraud Neiß (490) und Katja Schmidt (563) verteidigten diese Führung bis zum Schluss des ersten Spieles. Mit 3224 Holz lagen sie um 29 Zähler vor ihrem engsten Verfolger Germania Neustadt aus Thüringen (3195). Die Mitbewerber GN Essenheim aus Rheinland-Pfalz mit 3131 und SVS Griesheim aus Hessen mit 3114 lagen schon relativ deutlich zurück.

Wie zu erwarten war, gingen bei allen Mannschaften die Leistungen im zweiten Teil zurück, aber die Warmensteinacherinnen schafften es trotzdem, durch ihre Geschlossenheit bis zuletzt vorne zu bleiben. Den Grundstein dafür legten Melanie Steinle (557) und Katrin Möhrlein (548), die den Vorsprung auf Neustadt auf vorentscheidende 83 Zähler ausbauten. Saskia Gubitz (522), Saskia Demel (521), Edeltraud Neiß (504) und Katja Schmidt (517) mussten zwar zusammen 28 Kegel wieder hergeben, aber Platz eins geriet nicht mehr in Gefahr.

Mit 6393 Holz lag Warmensteinach am Ende 55 Zähler vor den Thüringerinnen (6338), die sich ebenfalls über den Aufstieg freuen konnten. Essenheim (6220) und Griesheim (6168) waren zu harmlos, um ernsthaft ins Rennen um die ersten beiden Plätze eingreifen zu können.

Endspiel um die Bayerische Meisterschaft steht noch aus

Ganz zu Ende ist die Saison für den SSV Warmensteinach aber noch nicht. Am kommenden Samstag steht in Würzburg das Endspiel um die Bayerische Meisterschaft an gegen den Meister der Bayernliga Süd, SKK Oberlauterbach. Das Team aus dem Landkreis Pfaffenhofen beendete die Runde mit glänzenden 29:3 Punkten. Katja Schmidt lässt keinen Zweifel daran, dass der Ehrgeiz ihrer Mannschaft dafür auch noch nach der Aufstiegsfeier reicht: „Wenn uns das auch noch gelingt, haben wir in diesem Jahr alles erreicht, was zu erreichen war.“

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