Aufstellen ein Kraftakt mit Fingerspitzengefühl: Noch wie kamen so viele Besucher auf den Marktplatz Maibaumaufsteller locken die Massen

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Vor so vielen Zuschauern wie noch nie wurde der Pegnitzer Maibaum auf dem Marktplatz aufgestellt. Foto: Ralf Münch Foto: red

Passt das Wetter, passt der Anlass, dann lebt die Pegnitzer Innenstadt. So wie am Sonntagnachmittag. Und dann lebt auch die Tradition. In diesem Fall die des Maibaumaufstellens.

 
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Die Männer des städtischen Bauhofs und des Heimat- und Trachtenvereins, zuständig für einen Kraftakt, bei dem auch Fingerspitzengefühl gefragt ist, konnten über eine mangelnde Resonanz für ihr anstrengendes Wirken nicht klagen – noch wie wohnten der Aktion so viele Zaungäste bei wie diesmal. Es waren Hunderte, die das Spektakel würdigten.

"Der Wahnsinn"

„Das ist ja der Wahnsinn“, sagte denn auch Andy Conrad, Mitbegründer des legendären Waldstock-Festivals, Innenstadtbewohner und als Fotograf Wegbegleiter vieler Ereignisse in Pegnitz. Was nicht nur ihn erstaunte: Auch zahlreiche auswärtige Gäste begutachteten das Schauspiel, bei dem Georg Haberberger als Dirigent fungierte: „Eigentlich hätte das der Norbert Frank machen sollen, aber der ist krank. Da kamen dann nur noch zwei infrage - und ich bin halt der Ältere.“

Alles im Griff trotz Nordostwind

Haberberger hatte die Sache sicher im Griff. Ein paar Mal mussten die „Hochstemmer“ an den vier hölzernen Schwalben, mit denen der 28 Meter lange Baum am Alten Rathaus in die Höhe gehievt wurden, allerdings schon nachjustieren, damit das gute Stück letztlich gerade in seiner eiserne Halterung flutschte. Daran war wohl auch ein kräftiger Nordostwind nicht ganz unschuldig, der bei strahlend blauem Himmel durch die gute Stube der Stadt wehte. Doch am Ende war Haberberger, den eine kräftige Böe zwischendrin seines Strohhuts beraubte, sehr zufrieden mit der Arbeit seiner Schützlinge: „Das hat alles gepasst, das ist prima gelaufen.“

Kaltblüter ziehen den Baum

Zuvor hatten die Pegnitzer Trachtler den Maibaum mit einem Festzug vom Bahnhof an den Ort des Geschehens am Marktplatz gebracht. Die Kaltblüter Ricky und Rocky von Reinhold Stieg von den Kaltblut-Pferdefreunden aus Bernheck zogen das lange Teil, musikalisch unterstützt von der Trachtenkapelle unter Leitung von Josef Prell. Die Kapelle spielte auch auf, als der vorsichtshalber über einen Flaschenzug gesicherte und mit zwei Kränzen sowie 16 Zunftzeichen bestückte Baum Meter für Meter nach oben gewuchtet wurde.

Ein Sitzplatz wäre schön gewesen

Als er dann in der Senkrechten stand, unterhielten die Trachtler die Rekordkulisse noch mit einer Reihe von Volkstänzen. Vielleicht wäre so mancher Besucher angesichts der sonnigen Frühlingswitterung noch länger geblieben, hätte es denn Sitzgelegenheiten gegeben. Doch dazu hätten die für den Flinderer bereitliegenden Biertischgarnituren aufgestellt sein müssen. Und so leerte sich der Marktplatz dann schneller, als es hätte sein müssen.

Eine Bildergalerie finden Sie auf der Kurier-Homepage unter www.nordbayerischer-kurier.de

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