Großangebot an Feuerwehrleuten
Ganz ähnliches berichtet Alexander Müller von der Polizeiinspektion Ludwigsstadt. „Zum überwiegenden Teil hatten wir Verkehrsbehinderungen durch Bäume auf sämtlichen Straßen im Dienstbereich“, fasst er zusammen. Teilweise habe man die Straßen komplett sperren müssen. Ein Großaufgebot an Feuerwehrleuten sei an den jeweiligen Örtlichkeiten zugegen gewesen. „Wir hatten auch den einen oder anderen Unfall, bei dem Bäume auf Autos gefallen sind. Zum Glück ohne Personenschäden“, berichtet er weiter. Der erste Einsatz sei um 2 Uhr nachts gewesen, am späteren Vormittag sei dann aber auch im Norden das Gröbste vorbei gewesen.
Kein Vergleich zu „Kyrill“
Eine der Feuerwehren, die am Donnerstag wohl mit die meisten Einsätze hatte, ist die aus Steinbach am Wald. Von 5.30 Uhr an sei sie immer wieder alarmiert worden, berichtet Kommandant Markus Schulz. Schwerpunkte seien die ST 2209 auf dem Rennsteig sowie die B 85 zwischen Steinbach und Ludwigsstadt gewesen – auch hier meistens umgestürzte Bäume. „Wir haben dann das Feuerwehrhaus besetzt um die Einsätze besser koordinieren und immer ausreichend Nachschubkräfte bereithalten zu können“, sagt er. Darüber hinaus habe man bereits im Voraus Absprachen getroffen „um alles fluffiger zu gestalten“ – der Sturm sei ja lange genug angekündigt gewesen. Auch einige der Ortsteilfeuerwehren seien im Einsatz gewesen. In Summe habe es bis zum Donnerstagmittag sieben Einsätze im Gemeindegebiet gegeben. „Größeren Schäden hatten wir aber nicht, das ist gar kein Vergleich zu damals bei ‚Kyrill’“, berichtet er.
Cabrio in Baum gefahren
Am Donnerstagmorgen ist es auf der KC 12 zwischen Vogtendorf und Fischbach zu einem Unfall durch einen umgestürzten Baum gekommen, wie Frank Wich, Kommandant der Fischbacher Feuerwehr informiert. Ein Cabrio-Fahrer habe auf der Strecke einem kurz zuvor umgestürzten Baum nicht mehr ausweichen können. „Der Fahrer blieb dabei glücklicherweise unverletzt“, sagt er. Die Feuerwehr habe das Fahrzeug schließlich aus dem Baum befreit und die Fahrbahn geräumt. Das Auto habe anschließend abgeschleppt werden müssen, die Straße sei für circa eine Stunde gesperrt gewesen. Auch die Polizei sei vor Ort gewesen.
Recht ruhig war es unterdessen bei der größten Feuerwehr des Landkreises in Kronach. „Seit nachts um 2 Uhr ist gefühlt alle fünf Minuten irgendeine Feuerwehr alarmiert worden – Kronach Stadt allerdings das erste Mal etwa um 10.45 Uhr“, berichtet Vorsitzender Stefan Wicklein. Generell sei im Süden nicht viel los gewesen.
Böen bis zu 102 km/h
Der Gleitschirmverein Rennsteig e.V. betreibt auf der Radspitze bei Marktrodach eine Wetterstation. Im Internet kann man unter
https://holfuy.com/de/weather/1038 in Echtzeit die dort gemessenen Daten zum Sturm abrufen. Die stärkste Böe wurde dort demnach am Donnerstagmorgen um 5 Uhr mit einer Spitzengeschwindigkeit von 102 Kilometern pro Stunde gemessen. Die durchschnittliche Windgeschwindigkeit betrug 33,8 Kilometer pro Stunde.