Asylbewerberunterkunft Creußen Müllprobleme sorgen weiter für Unruhe

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Gestern sah es tip-top aus an der Asylbewerberunterkunft in der Sudetenlandstraße. Doch am vergangenen Wochenende hatten Anwohner wieder Ratten- und Mäusedreck in ihrem Garten. Foto: Frauke Engelbrecht Quelle: Unbekannt

CREUSSEN. Von Mäusen, Ratten und ihren Hinterlassenschaften in Haus und Garten, hatten Anwohner des Asylbewerberheims in der Sudetenlandstraße vergangene Woche berichtet. Von Biomüll in der Restmülltonne, von Abfällen im Garten. Jetzt hat die Stadt dazu Stellung genommen.

 
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„Die BRK-Betreuerin Sabine Hahn hat nach einem Gespräch versichert, dass die Bewohner noch einmal auf Mülltrennung hingewiesen wurden und dies auch überwacht werde“, sagt Geschäftsstellenleiter Klaus Baumgärtner. Nach Erscheinen des Kurier-Berichtes vergangene Woche habe ein Mitarbeiter des Ordnungsamtes die Situation vor Ort begutachtet. „Er hat die Außenanlage der Asylbewerberunterkunft sauber vorgefunden und die Betreuerin aufgefordert, eine Liste zu erstellen, welche Maßnahmen bereits durchgeführt wurden“, so Baumgärtner weiter.

Keine Zweifel an der Aussage der Betreuerin

Ratten- und Mäusekot sei auf dem Grundstück nicht gefunden worden. „Somit scheidet die Asylunterkunft als Verursacher des Ratten- und Mäusevorkommens aus“, unterstreicht der Geschäftsstellenleiter. Es sei unglaublich, dass der Verwaltung unterstellt werde, nichts getan zu haben. „Es wurde selbst aus dem Urlaub heraus Kontakt mit dem Mitarbeiter des Ordnungsamtes gehalten“, sagt Baumgärtner. Es bestehe keinerlei Zweifel an der Aussage der Betreuerin, dass in der Unterkunft kein Ratten- und Mäusekot aufgetaucht sei.

Einsatz von Kammerjägern

Baumgärtner bestätigt den Einsatz von Kammerjägern im März dieses Jahres in der Asylbewerberunterkunft. Die verursachende Familie sei inzwischen in ihr Heimatland zurückgekehrt. Welche Ursache der Kammerjägereinsatz hatte, sagte Baumgärtner nicht. Und auch Bürgermeister Martin Dannhäußer stellte auf Nachfrage fest, dass man nicht sagen werde, weshalb der Kammerjäger in der Unterkunft war.

„Die Verwaltung wird weiterhin verstärkte Kontrollen durchführen, sieht aber derzeit keinen zusätzlichen Handlungsbedarf“, sagt Baumgärtner. Im Übrigen verweise er darauf, dass die Stadt Creußen auch im Kanal turnusgemäß Maßnahmen zur Rattenbekämpfung durchführe.

Hoher Windelverbrauch

Und auch Betreuerin Sabine Hahn wurde nach Erscheinen des Artikels vergangene Woche noch einmal aktiv. In einer Stellungnahme schreibt sie, dass das Müllaufkommen in der Unterkunft sich seit Februar 2017 erhöht habe, was unter anderem auf die Verbrauchsgewohnheiten der Bewohner – überwiegend aus den GUS-Staaten –, zurückzuführen sei. Hahn nennt beispielsweise den Windelverbrauch einer jungen Familie.

Einmal kam der Bauhof

Noch einmal wiederholte sie, dass der Standort der Restmülltonne zweimal geändert wurde, so dass Geruchs- und Fliegenbelästigung vermieden werde. Tüten, die die Bewohner im Winter neben den Tonnen abgestellt hatten, seien vom Hausmeister der Einrichtung entsorgt worden. Einmal habe der Bauhof überzähligen Müll mitgenommen. Hahn berichtet von wiederholten Gesprächen mit den Bewohnern zur Mülltrennung. Die Bewohner hätten bestätigt, keine Mülltüten neben der Tonne abzustellen und auch den Tonnendeckel sorgfältig zu schließen.

Kot auf der Straße

Für Anwohnerin Sonja Hübner ist die Angelegenheit noch nicht vorbei. Am vergangene Wochenende habe sie erneut in ihrem Garten eine tote Maus entdeckt, außerdem Hinterlassenschaften von Mäusen und Ratten dort, aber auch auf der Straße, sagt sie auf Nachfrage und belegt dies mit Fotos.

Sowohl die Stadt Creußen als auch die BRK-Betreuerin würden das Müllproblem an der Asylbewerberunterkunft in der Creußener Sudetenlandstraße sehr ernst nehmen, sagt Ingrid Gleißner-Klein, Geschäftsbereichsleiterin des Landratsamtes Bayreuth auf Kurier-Nachfrage. Sabine Hahn habe die gesamte Unterkunft auf Mäuse- und Rattenkot abgesucht, aber nichts gefunden. „Auch die Bewohner haben keine Ratten oder Mäuse bemerkt“, so Gleißner-Klein. Trotzdem werde das Landratsamt hier noch mal Maßnahmen einleiten, um sicherzustellen, dass diesbezüglich von der Unterkunft keine Gesundheitsgefahren oder Belästigungen für die Anwohner ausgehen.

Käfer in der Steckdose

Der Kammerjäger sei tatsächlich vor einiger Zeit vor Ort gewesen, so die Geschäftsbereichsleiterin weiter. Eine Familie aus Georgien habe es – höflich ausgedrückt – mit der Hygiene in ihrem Zimmer nicht so genau genommen, so dass sie Käfer züchtete, die in die Steckdose krabbelten und mehrere Kurzschlüsse verursachten. „Daraufhin wurde von der Stadt Creußen ein Kammerjäger geschickt, der mehrere Male zum Ansehen, Vergasen und schließlich zur Kontrolle kam. Die Familie sei inzwischen nicht mehr in der Asylbewerberunterkunft, womit sich dieses Problem erledigt habe.

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