Hat er schon einmal eine Furzgrundel gegessen? Auf die Frage muss Bezirkstagspräsident Henry Schramm lachen. Aber er wird schnell wieder ernst, denn anders als das noch im 19. Jahrhundert der Fall gewesen ist, könnte man den „Schlammpeitzger“, wie der Fisch eigentlich heißt, heute gar nicht mehr in die Pfanne werfen. Er ist vom Aussterben bedroht, ist an vielen seiner früheren Standorte ganz verschwunden. In Oberfranken ist nur noch ein einziges Vorkommen bekannt – im Landkreis Bayreuth. Das soll jetzt wieder anders werden. Der Bezirk sorgt dafür. Knapp 400 nachgezogene Exemplare dieses Fischs mit vielen Namen und vielen Besonderheiten sind jetzt in einem Altwasserarm des Mains bei Mainleus ausgesetzt worden. Die Fischereispezialisten, aber auch Politiker und Naturschützer hoffen nun, dass der Schlammpeitzger wieder an Orte zurückkehrt, an denen er einst selbstverständlich heimisch gewesen ist.