Arbeitskreis erarbeitet Dorfchronik „700 Jahre Kornbach – Siedlung am Höllenpass“ – Verkauf beginnt am morgigen Sonntag Ortschronik arbeitet Geschichte auf

Von Harald Judas
Ein Arbeitskreis aus Ruprecht Konrad, Irene Böttcher, Peter Hahn, Ute Hofmann, Reinhold Zeitler, Karl Herold und Harald Schöffel (von links) kümmerte sich darum, dass zum Jubiläum 700 Jahre Kornbach auch ein ansprechendes Buch erscheint. Wenn es auch zur Buchpräsentation, wegen Lieferschwierigkeiten einstweilen nur in elektronischer Form präsentiert werden konnte. Foto: Harald Judas Foto: red

Ein kleines Dorf feiert ein großes Jubiläum: Vor 700 Jahren wurde Kornbach erstmals urkundlich erwähnt. Rechtzeitig vor der Hauptfeier, die am morgigen Sonntag als „Tag des offenen Dorfes“ stattfindet, wurde nun das Buch „700 Jahre Kornbach – Siedlung am Höllpass“ vorgestellt. Ein siebenköpfiges Team hat seit dem vergangenem Jahr Material zusammengetragen, ausgewertet und daraus ein 164-seitiges Werk zusammengestellt. Verkaufsstart ist am Sonntag.

 
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Den historischen Teil über die Besiedlungsgeschichte und die ersten Jahrhunderte hat Ruprecht Konrad beigesteuert. „Für den Rest haben wir die Arbeitsgruppe Ortsgeschichte gebildet, die sich ideal ergänzte“, erläuterte Reinhold Zeitler bei der Vorstellung des Werkes. Beteiligt waren Irene Böttcher, Ute Hofmann, Karl Herold und Harald Schöffel. Fotos aus seinem umfangreichen Archiv überließ Peter Hahn, um das Layout kümmerte sich Zeitler selbst.

Entstanden sei keine reine Chronik, betonte Zeitler. Das Buch erhebe keinen Anspruch auf eine zeitlich lückenlose Abfolge.

Ereignisse im Mittelpunkt

Im Mittelpunkt der Chronik stehen jüngere geschichtliche Ereignisse. Darin ein Beitrag über Kriege, Gefallene und Vermisste. Das Kriegerdenkmal und die Glocke werden gesondert beleuchtet. Es wird daran erinnert, dass Kornbach früher eine eigene Gemeinde und eng mit der Steinhauerei auf der Reuth verbunden war. Das Thema Landwirtschaft nimmt eine zentrale Rolle ein. Beim Vereinswesen wird in Erinnerung gerufen, dass es einst einen Verein Waldlust gab. Ein Verein mit dem Zweck der „geselligen Unterhaltung“. Auch Post und Bahn erhielten ein eigenes Kapitel. Wenig bekannt dürfte sein, dass über Kornbach zu Beginn des 20. Jahrhunderts eine Bahnverbindung der Bahnhöfe Gefrees und Weißenstadt gebaut werden sollte. Es schließen sich eine Bildergalerie und Erzählungen an, wie die Sage der Sternseherin Sibylle Weiß, die nach Überlieferung in Haidlas zu Hause war.

Anekdote vom Fensterln

Ute Hofmann las dann einige Auszüge vor, wie jene Anekdote aus dem Jahr 1901, als Jünglinge wohl in Richtung Korbach auf dem Weg zum Fensterln waren und in Haidlas auf einen einheimischen Bauern trafen. Nach der folgenden Auseinandersetzung berichtete die Tagespresse: „Mit dem Fensterln war es vorbei.“

Laut einem Gemeinderatsprotokoll wurde unter anderem darüber entschieden, dass die Hühnerhaltung im Schulhaus aufhören müsse. Und herausgefunden hat der Arbeitskreis auch, dass ein Lehrer Totschinder sich später einen anderen Namen geben ließ.

Im Bereich Postgeschichte, den der frühere Postbote Werner Haberstumpf beisteuerte, erzählt er die Geschichte, wie er einen losgerissenen Bummel mit einfangen sollte, es mit der Angst zu tun bekam und sich mit einem beherzten Sprung in den Schweinestall rettete.

Info: Der Tag des offenen Dorfes am morgigen Sonntag beginnt um 10 Uhr. Das ganztägige Unterhaltungsprogramm gibt Einblicke in die Landwirtschaft und umfasst Infostände, Kräuterwanderweg, Hobby- und Kunsthandwerkermarkt, Ponyreiten und Kinderschminken. Um 14 Uhr Geschichtsvortrag über Kornbach. ju

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