Antrag auf Erschließung an Bernecker Straße löst Grundsatzdebatte im Gemeinderat aus Marktschorgast: CSU will Gewerbegebiet

Von Werner Reißaus
Die CSU in Marktschorgast will schnell ein neues Gewerbegebiet erschließen. Foto: Archiv Foto: red

Die Markschorgaster CSU-Fraktion hat im Gemeinderat beantragt, ein Gewerbegebiet an der Bernecker Straße zu erschließen. Kosten rund 1,76 Millionen Euro. Das Vorhaben sollte im kommenden Haushaltsjahr umgesetzt werden und löste eine Grundsatzdebatte im Gemeinderat aus.

 
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Die Fraktionen der Freien Wähler und der SPD reagierten zurückhaltend. Denn rund 1,8 Millionen Euro könne man nicht einfach so aus den Ärmeln schütteln. Bürgermeister Hans Tischhöfer (FW) schlug am Ende der Diskussion einen Kompromiss vor, der von allen Fraktionen getragen wurde: „Wir werden die Wünsche und das Machbare in enger Abstimmung mit allen Kollegen im Marktgemeinderat zusammenführen.“ Der Antrag der CSU-Gemeinderatsfraktion werde zur Kenntnis genommen. An der Erschließung des Gewerbegebietes Teil A und Teil B werde weiter gearbeitet.

Gespräch mit Unternehmer schon geführt

Die CSU-Fraktion hatte sich bereits in der Vergangenheit mehrfach für Gewerbeflächen im Gewerbegebiet Bernecker Straße ausgesprochen. CSU-Sprecher Marc Benker verwies darauf, dass am 25. Juli dieses Jahres ein erstes Gespräch zwischen dem Inhaber eines ansiedlungswilligen Unternehmens und der CSU-Fraktion stattgefunden habe. Am 4. August seien die Grundstücke mit dem Interessenten in Augenschein genommen worden.

Beim Vorgespräch in der Gemeindeverwaltung sei signalisiert worden, dass noch keine weiterführenden Schritte für die Erschließung erfolgt seien. Daher sollte der Bebauungsplan überarbeitet und nach Möglichkeiten der Finanzierung Ausschau gehalten werden.

Bürgermeister war nicht untätig

Bürgermeister Tischhöfer sagte, er und die Verwaltung seien in der Zwischenzeit nicht untätig gewesen. So liege die Fachplanung für die Wasserversorgung mit zwei Varianten vor, ebenso für die Abwasserbeseitigung. Tischhöfer weiter: „Für den Straßenbau hat das Büro Wolf und Zwick aus Marktredwitz den Auftrag für die Leistungsphasen eins bis zwei erhalten.“ Nun seien die Leistungsphasen drei bis neun anzugehen.

Urlaubsbedingt sei es dem Büro noch nicht möglich gewesen, ein Angebot vorzulegen. Die Kosten für die Wasserversorgung werden auf 216 000 Euro geschätzt, die für Abwasserbeseitigung auf 813 600 Euro und die verkehrsmäßige Erschließung auf 725 900 Euro.

Schiphorst tritt auf die Bremse

Für die Freien Wähler sagte Gemeinderat Dieter Schiphorst, dass eine Entscheidung über eine Erschließung im Jahr 2017 nicht vorschnell getroffen werden dürfe. Erst müsse sich der Bau- und Finanzausschuss gründlich Gedanken machen.

Zweiter Bürgermeister Nikolaus Ott (SPD) bezeichnete den Antrag der CSU-Gemeinderatsfraktion als mangelhaft. Eine Umsetzung bis 2017 übersteige die Finanzkraft der Marktgemeinde. Zumal die CSU-Fraktion zudem die Verwirklichung der Hochwasserfreilegung und des Isek-Programms fordere. Ott: „Der Antrag ist überflüssig. Es ist, wie wenn man Wasser in den Bach schüttet.“ Die SPD lasse sich nicht auf Termine festnageln, die außerdem unrealistisch seien.

Benker will schnell voran kommen

CSU-Sprecher Benker sagte, seine Fraktion wolle die Gemeinde voranbringen: „Wenn wir Arbeitsplätze schaffen, dann werden wir auch neue Einwohner bekommen.“ Der Antrag sei ehrgeizig und ambitioniert, aber Gewerbeansiedlungen könnten auch schrittweise vollzogen werden. Die anderen Kommunen im Landkreis Kulmbach, die an der A 9 oder der A 70 liegen, seien längst tätig geworden. Benker: „Momentan kann es nicht verkehrt sein, Wasser in die Bäche zu schütten, denn sie führen derzeit nicht viel Wasser.“

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