Ansturm beim 1. Pegnitzer Suppentag

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Wer zu spät kommt, den bestraft – ein leerer Topf. Die Resonanz auf den 1. Pegnitzer Suppentag zugunsten der Kurier-Stiftung -“Menschen in Not“ machte nicht nur so manchen Koch einfach nur sprachlos. Schon nach nicht einmal eineinhalb Stunden meldeten alle Anbieter „ausverkauft“. Klar, dass alle für eine Neuauflage sind. Mit noch mehr Suppe. Und noch mehr Platz.

 
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„Ich hätte noch viel mehr verkaufen können“, sagte nach nicht einmal 60 Minuten Suppentag-Geschehen im evangelischen Gemeindehaus Gerda Kraus im Gespräch mit unserer Zeitung. Sie ist seit zehn Jahren ehrenamtlich im Brigittenheim tätig, kümmert sich dort um alte Menschen, um deren Alltag ein wenig abwechslungsreicher zu gestalten. An diesem Samstagmittag kredenzte sie ehrenamtlich die fast schon berühmt zu nennende Gulaschsuppe aus der Küche des Seniorenheims. Irgendwo zwischen 50 und 70 Portionen hatte sie für drei Euro pro Teller an den Mann oder die Frau gebracht – „das hätte locker auch das Doppelte sein können“.

Positiv überrascht

Höchst zufriedene Miene auch bei Otto Lapp, stellvertretender Kurier-Chefredakteur: „Ich bin wirklich angenehm überrascht, dass die Veranstaltung gleich beim ersten Anlauf so gut läuft.“ Dies zeigte, in welchem Ausmaß die Pegnitzer bereit seien, jene zu helfen, denen es schlechter geht als ihnen selbst. Lapps Fazit: „Das kann sich hier ohne weiteres mit der Akzeptanz des Suppentages in Bayreuth vergleichen lassen.“

Wiederholung? Unbedingt!

Diese positive Bilanz teilten ohne Ausnahme alle Besucher, die meist nicht nur eine, sondern gleich mehrere der sechs ganz unterschiedlich komponierten Suppentypen probierten. Wie Thomas Engelhart von der Dorfgemeinschaft Buchau: „Das war einwandfrei, vom Ambiente, vom Geschmack, von der guten Stimmung hier“, so der frühere Vorsitzende des FC Pegnitz. Eine Wiederholung ist aus seiner Sicht ein Muss. Und: „Da kann man beim Pfand ruhig noch einen Euro drauflegen, ich denke, dass viele bereit sind, das zu spenden für den guten Zweck.“

Auch Peter Spätling sprach von einer „tollen Sache“, die unbedingt fortgesetzt werden müsse. Weil man ja sehe: „Das wird angenommen, weil da einfach alles passt. Auch die Qualität.“

Aufatmen nach schlaflosen Nächten

Tiefes Durch- und damit zugleich auch Aufatmen bei Margit Ponfick. Die stellvertretende Vorsitzende des Händlerarbeitskreises Unser Pegnitz hatte die Idee, den Suppentag in die Stadt und damit den Kurier mit ins Boot zu holen. Da es bekanntlich nicht so einfach sei, in Pegnitz etwas völlig Neues auf die Beine zu stellen, „habe ich schon einige schlaflose Nächte hinter mir“. Um so größer dann die Erleichterung angesichts voll besetzter Tische, von denen ständig weitere aus dem Lager angeschleppt wurden – bis eben der Platz ausging.

Pegnitzer rücken zusammen

„Die Metapher vom eng zusammenrücken trifft heute gleich in mehrfacher Hinsicht zu“, kommentierte Kurier-Geschäftsführer Dr. Serge Schäfers diesen enormen Zuspruch. Und sicherte den Gästen zu, jeder Euro, der beim Suppentag eingenommen werde, fließe ohne Abzug der Stiftung zu – und damit Menschen, die in Not sind.

Stolzer Gastgeber

So sah dies auch Dekan Dr. Gerhard Schoenauer als Gastgeber: „Heute ist ja Martinstag, da geht es in erster Linie ums Teilen. Besser könnte das gar nicht passen.“ Und die Kirchengemeinde könne schon stolz sein auf diesen enormen Zulauf. Nicht nur der Dekan empfand das Gemeindehaus als idealen Veranstaltungsort, Lob kam von allen Seiten. Was Schoenauer nur bedingt überrascht: „Das wird immer häufiger genutzt, manchmal dreimal am Tag. Wir mussten sogar schon dem einen oder anderen absagen, weil keine Termine mehr frei waren“ , sagte er im Kurier-Gespräch.

Dekan: Wir haben noch mehr Platz für Neuauflage

Zu eng werde es auch bei einer Neuauflage mit mehr Suppe und eventuell mehr Köchen nicht: „Wir haben ja noch das Untergeschoss, da bringen wir locker noch mal 100 Leute unter.“ Was ihn zusätzlich freute: Viele Mitglieder der Kirchengemeinde kamen zum Suppentag, da helfe natürlich auch der Ort: „Sie kennen das Gemeindehaus, das ist nichts Fremdes für sie, da gibt es keine Hemmschwellen.“

Bürgermeister lobt Hilfsbereitschaft

Sehr angetan zeigte sich auch Bürgermeister Uwe Raab. Er dankte, jenen, „die diese Ideen die Stadt gebracht haben“. Und jenen, die den Suppentag besuchten, „wir alle hier sitzen ja eher auf der Sonnenseite des Lebens. Diese Bereitschaft, anderen zu helfen, ist nicht selbstverständlich“.

Dank an mutige Köche

Dankbarkeit auch bei Christina Wellhöfer, Sprecherin von Unser Pegnitz. Für die „mutigen Köche, die bereit waren, für so viele Menschen ihre Suppe zuzubereiten“. Aber auch für all die, die dazu beigetragen habe, den Suppentag „so schnell in wirklicher kurzer Zeit umzusetzen“.

1111 Euro für Kurier-Stiftung

Am Ende dann ein stolzes Ergebnis: Aus dem Suppenverkauf und aufgerundet durch Unser Pegnitz kam die stolze Summe von 1111 Euro zusammen, die der Stiftung Menschen in Not zugute kommt.

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