Ansturm auf Rennsteig-Region Eindringlicher Appell an Ausflügler

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Im Thüringer Wald wie hier in Schmiedefeld gab es in den letzten Foto: Anica Trommer

In den letzten Tagen wurden in Wintersportorten im Thüringer Wald Corona-Regeln massiv missachtet. Bürgermeister und Landräte der Region raten dingend zu verantwortungsbewusstem Handeln.

 
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Masserberg/Coburg - Angesichts des Ansturms auf Orte des Thüringer Waldes in den vergangenen Tagen haben jetzt Bürgermeister und Landräte der Region einen dringenden Appell an alle gerichtet. Es sei in der länderübergreifenden Region zu Situationen gekommen, die angesichts der Coronavirus-Pandemie unverantwortlich sind, schreiben die Kommunalpolitiker.

Die hohe Zahl von Tagesgästen in den Wintersportorten habe in mehrfacher Hinsicht zu teilweise chaotischen Verhältnissen geführt. Unter anderem seien stellenweise öffentliche Straßen und Verkehrsflächen, aber auch Privatgrundstücke, zugeparkt worden. Hierdurch sei die Durchfahrt für den Rettungs- und Winterdienst zum Teil nicht mehr gewährleistet gewesen. Des Weiteren seien Absperrungen missachtet und geschlossene Anlagen widerrechtlich betreten worden. Vereinzelt sei auch die Notdurft an Ort und Stelle verrichtet worden.

Rücksichtslos

„Ein solches Verhalten einiger weniger ist rücksichtslos und deshalb bitten wir dringend um die Einhaltung der Straßenverkehrsordnung sowie um die Achtung von Fremdeigentum – insbesondere hinsichtlich des Betretungsverbots geschlossener Wintersport-Anlagen und -Flächen“, so Landrat Sebastian Straubel (Coburg), Oberbürgermeister Dominik Sauerteig (Coburg), Jürgen Köpper ( Beigeordneter Kreis Sonneberg) Landrat Thomas Müller (Hildburghausen), Landrat Christian Meißner (Lichtenfels), Landrat Wilhelm Schneider (Haßberge), Bürgermeister Uwe Scheler (Neuhaus), Bürgermeisterin Ute Müller-Gothe (Frankenblick), Bürgermeister Norbert Zitzmann (Lauscha) und Bürgermeister Ulrich Kurtz (Steinach).

Noch schwerer wiege die teilweise Missachtung der Kontaktbeschränkungen, was angesichts der uns über alle Maßen fordernden Coronavirus-Pandemie in keinster Weise angebracht ist.

Unnötige Kontakte

Die Kommunalpolitiker: „Insbesondere auf den Rodelhängen und Parkplätzen unserer Region kam es zum Teil zu unnötigen Kontakten von Menschen über den eigenen Haushalt hinaus. Dies ist riskant und konterkariert die gesamtgesellschaftlichen Bemühungen zur Eindämmung der Pandemie, die bereits zahlreiche Todesopfer forderte und unser Gesundheitssystem an die Belastungsgrenze führt.“

Man habe Verständnis für alle, die sich an der frischen Luft bewegen wollen. Dies gelte insbesondere auch für Familien mit Kindern. Derzeit sei die Bewegung im Freien mit Mitgliedern des eigenen Hausstands erlaubt – aber unbedingt mit ausreichend Abstand zu Personen anderer Haushalte.

In schwierigen Zeiten wie diesen habe der Schutz der eigenen Gesundheit und die der Mitmenschen absoluten Vorrang. So seien alle angehalten, den Kontakt zu anderen wo immer möglich auf das absolut notwendige Minimum zu reduzieren. Unser Dank gilt allen Bürgerinnen und Bürgern, die dieses Gebot achten und umsetzen.

Überstrapaziert

Die Krankenhäuser unserer länderübergreifenden Region seien aufgrund vieler Covid-19-Erkrankter mit schweren Verläufen kaum noch aufnahmefähig. Jeder, der Kontakte beschränkt und sich nicht mit dem Coronavirus infiziert, entlaste das überstrapaziertes Gesundheitssystem und gebe schwer erkrankten oder verletzten Mitmenschen die Chance, vor Ort behandelt zu werden.

„Bitte handeln Sie deshalb mit größter Umsicht und Eigenverantwortung nach diesem Grundsatz, damit wir die Pandemie gemeinsam bewältigen können!“ , so der abschließende Appell.

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