Thema Ärzteversorgung: Einfach krank

Von Elmar Schatz

Anruf genügt, der Doktor kommt und schaut nach dem kranken Kind. Doch welcher Arzt macht noch Hausbesuche? Das ist nur ein Draufzahlgeschäft, heißt es. Bei akuten Fällen kann ja der Notarzt oder der Rettungshubschrauber alarmiert werden. Aber das ist dann richtig teuer. Das System ist krank und wird unbezahlbar. Darüber können die gegenwärtigen Milliardenüberschüsse der Kassen nicht hinwegtäuschen, die bei schlechterer Wirtschaftslage rasch dahinschmelzen werden.

 
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Wie soll das in Zukunft funktionieren? Immer mehr ältere Menschen, die häufiger krank werden, brauchen Fachärzte und teure Therapien. Bezahlen muss das eine schrumpfende Gemeinschaft von Beitragszahlern, der die Last der Krankenkosten aufgebürdet wird. Zugleich verlangen Ärzte und medizinisches Fachpersonal gute Einkommen.

Beim Facharzt warten Menschen mit Beschwerden heute monatelang auf einen Termin. Schneller dran kommt, wer zum bevorzugten Kreis der Privatversicherten zählt. Gutverdienenden, die einen hohen dreistelligen Betrag an ihre gesetzliche Kasse zahlen, wird vom Arzt bedeutet, dass sie töricht seien, nicht in die Privatkasse zu wechseln. Der Gedanke der Solidargemeinschaft hat im harschen Kampf, bei dem es um viel Geld geht, kaum eine Chance.

Es wird nicht so bleiben wie es ist. Die medizinischen Leistungen werden künftig geringer ausfallen, weil die Budgets nicht in den Himmel wachsen werden. Was ist dringend notwendig, was kann weggelassen werden? Die Auseinandersetzung darüber hat noch gar nicht richtig angefangen.


politik@rnt.tmt.de