Anlage in Bernecker Straße stellt Betreiber vor Rätsel Defekte Bahnschranke: Heute kommt der Techniker

Von Katharina Wojczenko

Die doppelte Bahnschranke an der Bernecker Straße ist defekt. Seit drei Tagen. Schon wieder. Und der Betreiber, die Deutsche Regionaleisenbahn, ist ratlos. Autofahrer müssen derweil besonders vorsichtig sein.

 
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Genauer gesagt sind zwei Bahnübergänge betroffen: Der in der Kurve der Bernecker Straße ist der Auslöser. Aber daran hängt ein paar Meter weiter stadteinwärts der zweite Übergang in der Carl-Benz-Straße, die von der Bernecker Straße abzweigt. Vor beiden Übergängen hat der Stadtbauhof Schilder aufgestellt, sagt die Polizei. Mit warnendem Ausrufezeichen, Tempo-30-Begrenzung und dem Hinweis „Schranke defekt“. Die Autofahrer, die trotzdem über die Gleise müssen, tasten sich langsam über die Kreuzung.

Für die Strecke und die Schrankenanlage verantwortlich ist die Deutsche Regionaleisenbahn (DRE). Michael Rieger, Pressesprecher von Agilis, deren Züge dort verkehren, klingt leicht genervt: Deren Lokführer haben die DRE schon am Sonntag auf die defekte Schranke hingewiesen. Und am Montag schon wieder. „Wir haben großes Interesse daran, dass die Sicherung des Bahnübergangs funktioniert – und zwar dauerhaft“, sagt Rieger. Nur fällt die Anlage in letzter Zeit häufiger aus. Aber dass sie mehr als zwei Tage am Stück außer Gefecht ist, ist neu.

Verträgt die Technik keine Hitze?

Ronny Däweritz, bei der DRE für die Instandhaltung zuständig, weiß nur eines: „Mit den heißen Tagen gingen die Probleme los.“ Am ersten Juliwochenende rückten die Techniker drei Mal aus: Freitag, Samstag und Sonntag. Jedes Mal repariert. Und einen Tag später wieder defekt. Am vergangenen Mittwochnachtmittag gab es wieder eine Störung. Die Lichtzeichen zeigten Rot, aber die Schranke war teilweise offen. Verunsicherte Autofahrer stauten sich davor. Abends tauschten die Techniker einzelne Bauteile aus.

Aber in der Nacht zum Montag verständigte die Polizei erneut die DRE darüber, dass das Licht schon wieder Dauerrot anzeigte, sagt Däweritz. Das war um halb zwei Uhr morgens. Der Techniker fuhr wieder aus Sachsen nach Bayreuth, versuchte, die Störung am Computer zu beheben. Ausgetauscht waren die Bauteile ja schon. Schließlich nahm er die gestörte Anlage außer Betrieb. Das ist sie seitdem. Und die Hitze-Theorie von Däweritz ist erschüttert.

Der Hersteller muss kommen

Jetzt muss die Firma Scheidt & Bachmann ran, die die Anlage hergestellt hat, sagt Däweritz. Aber deren Techniker lassen auf sich warten. „Weil die Anlage im Stadtgebiet liegt, ist es uns besonders wichtig, dass sie schnell repariert wird“, sagt Däweritz. Am heutigen Mittwoch sollen sie endlich kommen. Wann, weiß er einen Tag vorher noch nicht.

Und warum ausgerechnet die Anlage in der Bernecker Straße so anfällig ist, ist ihm ein Rätsel. Schließlich stammen die Anlagen in St. Georgen, in der Schützenstraße, in Weidenberg und Döhlau von derselben Firma. Und keine streikt so oft wie die in der Bernecker Straße. Däweritz hofft, dass das Problem heute behoben wird.

Mit Agilis ist abgesprochen, dass jeder Lokführer vor dem Übergang anhält und einen Signalpfiff abgibt, sagt ein Sprecher der Bayreuther Polizei, die seit vergangenem Mittwoch immer wieder mit der Bahnschranke zu tun hat: Erst wenn der Übergang frei ist, darf der Zug durchfahren.

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