Angélique Verdel spielt eine vergnügliche Komödie Schlosstheater: Kellnerin Anni redet

Von Sonny Adam
Angélique Verdel spielt die Kellnerin Anni. Foto: Sonny Adam Foto: red

Mit „Die Kellnerin Anni“ – einer kabarettistischen Komödie von Herbert Rosendorfer – hat das Schlosstheater Thurnau ein durch und durch vergnügliches Stück ins Repertoire genommen, das einfach nur Freude macht.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Wenn eine holländische Musicaldarstellerin, die viele Jahre in Brasilien gelebt hat und die Blues und Jazzmusik gemacht hat, in ein Dirndl schlüpft, kann das ja nur heiter werden. Und genau das tat Angélique Verdel. Sie erzählt im Fränkischen Schlosstheater die Erlebnisse der „gut gebauten“ Kellnerin Anni in einem sprachlichen Feuerwerk – ganz ohne holländischen Akzent, versteht sich. Denn schließlich lebt Angélique Verdel schon lange in Hollfeld. Bereits beim Fränkischen Theatersommer hat sie mit dem Solostück „Die Kellnerin Anni“ Erfolge gefeiert – und den heimischen Dialekt gelernt. Jetzt knüpft sie mit ihrem Engagement des Thurnauer Schlosstheaters an die Erfolge von einst an. Sie plaudert und plaudert und plaudert und will gar nicht mehr aufhören.

Mit knallroten Haaren

Anni hat knallrote Haare, die sie fröhlich zu einem Pferdeschwanz gebunden hat. Sie hat ihr Dekollete in ein enges Dirndl gepresst. Denn schließlich muss Frau ja zeigen, was sie hat. Und Anni ist eine Frau, die sich durch nichts so leicht aus der Bahn werfen lässt. Obwohl sich ihr Verflossener aus dem Staub gemacht hat, ohne Unterhalt zu zahlen.

Doch Anni wäre nicht Anni, wenn sie nicht aus diesem Dilemma einen Ausweg gefunden hätte. Ihr Glück beginnt mit einem Unglück. Denn die Marchtalerin steckte „ihren gichtigen Zeigefinger in den Fußabstreifer“ und konnte dann eben doch nicht an der Pilgerreise nach Rom teilnehmen. So kam Anni zu einer Pilgerreise nach Rom. Die Pilgerreise führt Anni in ein Nonnenkloster, lässt Anni mit einem Pfarrer über Astrologie diskutieren.

Ein Busunglück

Und dann stürzt auch noch der Bus in einen Abgrund, weil ein Oberschlaumeier irrwitzige Geschichten erzählt hatte und den Busfahrer ganz verrückt gemacht hat. Anni wird verletzt. Doch im Krankenhaus trifft sie ihren zweiten Mann: Popsl Frohmund. „Schön war er ja nicht“, musste Anni zugeben und frotzelte über seinen Schwarz-Weiß-Schnauzer, den er partout nicht wegmachen wollte – doch er hatte einen Konsultitel und ermöglichte der Kellnerin ein Leben, von dem sie nicht zu träumen gewagt hätte. Bis zu seinem Tod. Dann begannen die Erbstreitereien.

Kurzum: Die Komödie ist ein Theaterstück für einen unbeschwerten – einfach nur vergnüglichen – Theaterabend. Ideal, um hinterher noch mit Freunden zusammenzusitzen und unbeschwert zu lachen. Denn egal, wie das Leben kommt, es gibt immer ein bisschen etwas Vergnügliches – das ist die Botschaft, die Kellnerin Anni aussendet.

Info: Die Kellnerin Anni ist noch am 29. Mai, 17 Uhr; 4. Juni, 20 Uhr,

5. Juni, 17 Uhr; und am 17. Juni um 20 Uhr zu sehen. Kartenreservierung per E-Mail an info@schlosstheater-thurnau.de oder per Telefon bei 09203/ 973 86 80, Anrufbeantworter.

Bilder