Am Schachbrett rauchen die Köpfe

Von Anne Müller
Philipp Hofmann ist zehn Jahre alt und spielt mit Begeisterung Schach. Mit seiner Mannschaft „Mistelbach I“ holte er beim Turnier in Bindlach den zweiten Platz in seiner Altersklasse. Foto: Andreas Harbah Foto: red

Gut 220 Schüler aus ganz Oberfranken traten bei der Schulschachmeisterschaft in 55 Mannschaften aus fast allen Schularten an.

 
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Wenn man sich die Mannschaften der 38. Oberfränkischen Schulschachmeisterschaft so angeschaut hat, hätte man meinen können, man befinde sich geradewegs in der Schach-Hauptstadt. Ganz verkehrt ist das nicht, denn in Bindlach spielen vergleichsweise sehr viele Schulkinder Schach in den AGs an ihren Schulen. Der Grund dafür ist der Schach-Unterricht, den Klaus Mühlnikel gibt. „Der Klaus“ ist auch bei der Meisterschaft ständig am Rotieren, er flitzt mit vielen Listen auf seinem Klemmbrett zwischen den langen Tischreihen hindurch, notiert sich die Ergebnisse, beantwortet die vielen Fragen der Kinder (und der Eltern und Betreuer) und ist einfach überall zur Stelle. „Ich habe Schach bei meinem Vater gelernt“, erzählt er zwischen zwei Spielrunden im Turnierbereich, „und war gleich begeistert. Diese Begeisterung und Freude am Strategiespiel Schach gebe ich seit 20 Jahren an Schulkinder in Bindlach und Mistelbach weiter, und es ist einfach klasse.“

"Beim Klaus" gelernt

Phillipp Hofmann ist zehn Jahre alt und einer der Schüler, die „beim Klaus“ das Schachspielen trainieren. Mit seiner Mannschaft „Mistelbach I“ wird er am Ende des Turniers den zweiten Platz in seiner Altersklasse holen. Das weiß er aber noch nicht, als er von seinen Schacherlebnissen erzählt, denn zu diesem Zeitpunkt ist gerade erst die fünfte von sieben Spielrunden vorbei. „Von daheim konnte ich Schach schon ein bisschen, aber richtig gelernt habe ich es beim Klaus.“

Denksport macht Spaß

In der Schach-AG an Philipps Schule rauchen öfter mal sämtliche Köpfe über den Spielzügen, ähnlich wie hier in der Bärenhalle während des Turniers. „Das Allerwichtigste ist die Konzentration, die darf nie nachlassen. Ich muss ja schließlich aufpassen, dass meine wichtigen Figuren, die Dame und der Turm, nicht geschlagen werden!“ Ein Remis und eine verlorene Partie musste Philipp in diesem Turnier einstecken, alle anderen Spiele hat er gewonnen. „Schach ist ein toller Denksport, der mir riesig Spaß macht. Ich bin echt gespannt, auf welchem Platz wir landen.“

Sieger fahren im März ins Allgäu

Gut 220 Schüler aus ganz Oberfranken traten bei der Schulschachmeisterschaft in 55 Mannschaften aus fast allen Schularten an. Gespielt wurde im Schweizer System, und die Sieger jeder Wettkampfklasse qualifizierten sich direkt für die Bayerische Schulschachmeisterschaft im März 2018 in Kempten im Allgäu. Im Schweizer System wird die erste Runde ausgelost, danach spielen Gegner mit ähnlichen Leistungsstandards gegeneinander. Zwischen den sieben Spielrunden herrscht fröhliches Gewusel in der Bärenhalle, sobald jedoch die Partien beginnen, wird es auffallend ruhig. Wer sich seiner Züge sicher ist, zieht die Figuren schnell über das Feld und drückt den Knopf an der Schachuhr. Diese Uhren stoppen die 15 Minuten, die jeder Spieler in einer Schnellschachrunde an Bedenkzeit hat. Kommt es zu einer Zeitüberschreitung, kann das den Sieg des Gegners bedeuten.

Viel Jubel für die Siegermannschaften

Kurz vor 14 Uhr ging bei den Turnierleitern Klaus Steffan und Wolfgang Siegert die heiße Phase los. Sie druckten die Urkunden, zählten noch einmal die Pokale und verteilten die Medaillen, die die Gemeinde Bindlach für alle Meisterschaftsteilnehmer gestiftet hatte. Die Siegermannschaften in den verschiedenen Wettkampfklassen wurden unter viel Jubel und Applaus gekürt und sind auf der Homepage www.schach-bindlach.de nachzulesen. Auf der Homepage des Schachvereins, der die Meisterschaft seit sieben Jahren veranstaltet und mit der Gemeinde und den Schulen hervorragend zusammenarbeitet, sind auch die Fotos der Mannschaften zu sehen. Was wünscht sich „der Klaus“ denn für die nächste Schulschachmeisterschaft? „Dass uns allen der Spaß am Schach erhalten bleibt!“

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