Erfurt (dpa/th) - Der Gaza-Krieg überschattet die diesjährigen Internationalen Wochen gegen Rassismus. Es sei derzeit deutlich schwieriger als in den vergangenen Jahren, Begegnungen zwischen Juden und Muslimen in Deutschland zu organisieren, sagte der Geschäftsführende Vorstand der Stiftung für die Internationalen Wochen gegen Rassismus, Jürgen Micksch, am Montag in Erfurt. Während sich Juden und Muslime in den Vorjahren bei zahlreichen Veranstaltungen gegenseitig eingeladen hätten, gebe es derartige Formate in diesem Jahr kaum. "Jüdische Menschen und jüdische Gemeinschaften sind einfach schockiert über den 7. Oktober", sagte Micksch. Gleichzeitig hätten viele muslimische Gemeinschaften Angst, dass Gläubige während der Freitagsgebete die Moscheen verlassen könnten, sollten an diesen Feiern Juden teilnehmen, weil möglicherweise Angehörige der betenden Muslime vom Gaza-Krieg betroffen seien.