Nach „Feuerball“ (1965) wechselte Bond die Automodelle genauso häufig wie seine Maßanzüge. Der Toyota 2000 GT aus „Man lebt nur zweimal“ hatte mit 150 PS zwar weniger Power unter der Motorhaube, war mit seinem Rosenholz-Furnier im Armaturenbrett und der flachen Karosserieform jedoch ein echter Hingucker.
Einen Lotus Esprit durfte 007 in zwei Filmen chauffieren
Der Ford Mustang Mach I aus „Diamantenfieber“ war 1971 wieder ein Kraftpaket und beschleunigte trotz der Dreigang-Automatik in knapp sieben Sekunden von 0 auf 100 km/h. Auch vom Benzinverbrauch jenseits der 25 Liter ließ sich Bond bei der Jagd nach Schurken nicht bremsen.
Einen Lotus Esprit durfte 007 in zwei Filmen chauffieren, 1977 in „Der Spion, der mich liebte“ und 1981 „In tödlicher Mission“. Der S1 war mit einer Vielzahl von Gimmicks ausgerüstet und an Land ebenso einsetzbar wie unter Wasser: Minenwerfer, Fronttorpedos und ein „Zement-Sprüher“ gehörten zur Ausstattung.
Bond fährt auch Mal in einer Ente durch Olivenhaine
Markant war das Design von Giorgio Giugiaro, vom dem auch die Entwürfe für den Golf I und den ersten Lancia Delta stammten. In einer verbesserten HC-Turboversion konnte sich der Lotus beim zweiten Auftritt nur relativ kurz präsentieren. Bei einem Diebstahlsversuch wurde der Selbstzerstörungsmechanismus ausgelöst. Bond bewies Humor: In einem quietschgelben Citroën 2CV lieferte er sich anschließend eine wilde „Entenjagd“ durch Korfus Olivenhaine.
Ab 1995 fuhr Bond BMW, was britische Patrioten auf die Palme brachte: Der Geheimagent Ihrer Majestät in einem deutschen Auto. Das Z3 Roadster Cabrio in „Goldeneye“ war mit Stinger-Raketen hinter den Nebelscheinwerfern und einem Rundum-Radar bestückt. Zwei Jahre später saß 007 in „Der Morgen stirbt nie“ ebenfalls in einem Wagen aus Bayern. Der BMW 750iL mit 326 PS und 5-Gang-Getriebe war rappelvoll mit Sonderausstattungen.
2002 kehrt der Agent wieder zu Aston Martin zurück
Als der schönste Roadster von BMW galt für viele der Z8 aus „Die Welt ist nicht genug“ von 1999, nur 5700 Exemplare wurden davon produziert. Fans leiden noch heute unter der Zweiteilung des Autos durch eine an einem Hubschrauber befestigte „fliegende Säge“. 2002 kehrte der britische Agent in „Stirb an einem anderen Tag“ wieder zu Aston Martin zurück, die Wahl fiel auf einen V12 Vanquish: Auf Knopfdruck konnte er unsichtbar werden.
Daneben erschienen in den bisherigen 25 Bond-Filmen auch Autos der Marken AMC, Renault, Alfa Romeo, Mercedes-Benz, Rolls-Royce und Jaguar. Im letzten Bond „Keine Zeit zu sterben“ 2021 kommen gleich mehrere Aston-Martin-Modelle zum Einsatz.
Zum 60-Jahr-Jubiläum des ersten Bond-Films wurde am vergangenen Mittwoch beim Auktionshaus Christie’s in London der DB5 aus „Keine Zeit zu sterben“ versteigert. Ein unbekannter Bieter zahlte dafür 2,92 Millionen Pfund (3,26 Millionen Euro).