Äthiopier Eebbisaa Nagahoo überholt ganzes Feld auf ersten zehn Kilometern Der Fränkische-Schweiz-Marathon

Zwei Vertreter des RSV Bayreuth waren beim Handbike-Marathon am Start. Markus Legath (Foto) war der schnellere und belegte in 1:31:21 Stunden den 16. Platz, Günther Mayer wurde in 1:44:10 Zwanzigster. Eindrucksvoll war der neue Streckenrekord von Thorsten Purschke aus Waibstadt: 1:02:28. Fotos: Klaus Trenz Foto: red

Streckenrekorde gab es beim 16. Fränkische-Schweiz-Marathon mit Start und Ziel in Ebermannstadt bei den Frauen auf der Langstrecke und bei den Handbikern. Für das Tagesgespräch sorgte aber der Marathon-Gewinner bei den Männern.

 
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Dabei war der Sieg von Firaa’Ol Eebbisaa Nagahoo alles andere als eine Überraschung. Schließlich hatte er kürzlich den Selber Halbmarathon gewonnen. Außergewöhnlich war jedoch der Rennverlauf. Der Favorit aus Äthiopien war nämlich nach der Anreise per Bahn aus Hof mit Verspätung eingetroffen. In gebrochenem Englisch verständigte er sich mit den Zuschauern und erfuhr, dass das gesamte Feld bereits seit fünf Minuten unterwegs war. Eebbisaa Nagahoo reagierte gelassen, lief über die Startmatten, war damit als Starter registriert und machte sich an die Verfolgung der Konkurrenz.

Badhane Gamachu steigt verletzt aus

Als das Feld dann von der ersten Wende in Weilersbach zurückkehrte, war die Überraschung groß: Die zehn Kilometer hatten dem Äthiopier genügt, um sämtliche anderen Läufer zu überholen und sich an die Spitze zu setzen. Nur der ebenfalls aus Äthiopien stammende Badhane Gamachu von der TS Bayreuth konnte zu diesem Zeitpunkt noch mithalten, doch der Bayerische Halbmarathon-Meister schied wenig später verletzt aus. Gamachu wurde sogar ins Krankenhaus gebracht, kam nach ersten Informationen aber mit einem Muskelfaserriss davon.

Somit war Eebbisaa Nagahoo nicht mehr gefährdet und siegte trotz seines kuriosen Fehlstarts nach 2:33:54 Stunden mit einem Vorsprung von gut sechs Minuten vor zwei früheren Gewinnern des FS-Marathons, Markus Siegler (TB Erlangen) und Marco Diehl (Frankfurt).

Deutliche Entscheidung bei den Frauen

Noch deutlicher fiel die Entscheidung bei den Frauen aus. Die Kroatin Marija Vrajic (AK Maksimir Zagreb) wurde ihrer Favoritenrolle eindrucksvoll gerecht und stellte in 2:47:34 Stunden sogar einen Streckenrekord auf. Vorjahressiegerin Kristin Hempel (Erfurt) lag als Zweitplatzierte schon mehr als zehn Minuten zurück.

Auch auf der zahlenmäßig am stärksten besetzten Halbmarathonstrecke, für die sich allen 552 der insgesamt knapp 1600 Teilnehmer (einschließlich der Bambini- und Schülerläufe am Vortag) entschieden hatten, gab es einen klaren Favoritensieg. Der in Michelfeld lebende Endisu Getachew vom TV Fürth, der im Vorjahr auf der Langstrecke gewonnen hatte, kam in starken 1:08:27 mit einem Vorsprung von gut viereinhalb Minuten ins Ziel. Gar fast acht Minuten schneller als die Verfolgerinnen war seine Vereinskollegin Hana Megersa Abo als Siegerin bei den Damen.

Beim Marathon der Speedskater dominierte erwartungsgemäß der letztjährige Europameister Felix Rijhnen (Darmstadt), und bei den Damen nutzte Sabine Berg (Gera) die Abwesenheit von Seriensiegerin Katja Ulbrich (TS Bayreuth) ebenfalls zu einem klaren Sieg. Spannend war der Kampf um die Bayerischen Titel, die letztlich durch Scott Arlidge beziehungsweise Nicola Knehr beide nach Bayreuth gingen.

Lesen Sie auch die Tops und Flops der Veranstaltung.

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