Für den 9. Mai hatte der Marburger Bund seine Mitglieder zur ganztägigen Arbeitsniederlegungen aufgerufen. Es beteiligten sich zahlreiche Ärztinnen und Ärzte der Kliniken Bamberg, Bayreuth, Forchheim und Coburg. Die zentrale Warnstreik-Kundgebung fand in Frankfurt am Main statt.
Der Marburger Bund spricht von einer Beteiligung mehrerer tausend Ärztinnen und Ärzten allein in Bayern, wie aus einer Pressemitteilung hervorgeht. Ein Großteil der Kliniken war deshalb am Dienstag nur notbesetzt. Um die medizinische Versorgung der Patienten zu gewährleisten, hatte der Marburger Bund den Krankenhausträgern den Abschluss einer Notdienstvereinbarung auf Grundlage einer Wochenendbesetzung angeboten.
Der bayerische Landesvorsitzende des Marburger Bund Bayern, Dr. Andreas Botzlar, warnte die Arbeitgeber davor, die Streikbereitschaft der Ärztinnen und Ärzte in den kommunalen Kliniken zu unterschätzen: "Unsere Mitglieder sind bereit, ihren Forderungen sehr wirksam Nachdruck zu verleihen, solange dies nötig ist. Allein die Vereinigung der kommunalen Arbeitgeberverbände (VKA) kann jetzt den Druck aus dem Kessel nehmen", sagt Botzlar.
In der seit Monaten andauernden Tarifauseinandersetzung fordert der Marburger Bund für die Ärztinnen und Ärzte in kommunalen Kliniken einen Ausgleich der seit der letzten Entgelterhöhung im Oktober 2021 aufgelaufenen Preissteigerungen und ergänzend eine lineare Erhöhung der Gehälter um 2,5 Prozent.
In Bayern sind mehrere Tausend Marburger-Bund-Mitglieder von den Tarifverhandlungen betroffen. Die Tarifverträge gelten für bundesweit rund 55.000 angestellte Ärztinnen und Ärzte an kommunalen Krankenhäusern.
Der Marburger Bund ist der Verband aller angestellten und beamteten Ärztinnen und Ärzte. Mit rund 135.000 Mitgliedern ist er der größte deutsche Ärzteverband mit freiwilliger Mitgliedschaft und Deutschlands einzige Ärztegewerkschaft.