Aus der Stadtverwaltung kommt der Hintergrund für die Aktion:Im November 2020 habe Jutta Lange bezüglich eines Graffiti-Workshops in beziehungsweise an einem öffentlichen Gebäude angefragt. Daraufhin habe die Kulturverwaltung auf die Graffiti-Wände am Parkplatz Schwedensteg verwiesen und eine mögliche Gemeinschaftsaktion mit dem Steetworker, damals Lukas Lauterbach, angeregt. Der habe daraufhin einen Workshop mit Jugendlichen und den Initiatoren der Sommerkunstwochen angeregt, der dann leider nicht in die Tat umgesetzt worden sei, berichtet der städtische Pressesprecher Jonas Gleich.
„Nachdem die Gemeinschaftsaktion nicht zustande kam und durch den Wechsel der Streetworker auch kein Austausch mehr erfolgte, gab unsere Kulturverwaltung den Verantwortlichen der Sommerkunstwochen grünes Licht, diesen Workshop eigenständig dort durchzuführen“, sagt Gleich und räumt ein, dass bei dieser Sache nicht alles ganz optimal gelaufen sei. In diesem Zuge sei nämlich auch gleich der Bauhof angewiesen worden, die Flächen weiß zu streichen, damit sie als Grundlage für den Workshop genutzt werden können. Das alles, ohne mit den jungen Leuten zu reden, die sonst dort ihre Spraykunst verwirklichen. Doch es gibt eine Lösung:„Wir standen inzwischen mit der neuen Streetworkerin Miriam Keis in Kontakt. Jetzt wird es am kommenden Montag, 24. Mai, um 10 Uhr einen gemeinschaftlichen Graffiti-Workshop am Skaterplatz geben“, kündigt Gleich an. Die Streetworkerin werde über die sozialen Medien alle Jugendlichen einladen, sich an dem Workshop zu beteiligen. „Als Leiter konnte sogar der bekannte Kulmbacher Künstler Beka Gigauri gewonnen werden, der die Teilnehmer in die Kunst des Sprayens einführen wird“, verspricht man im Rathaus.
Das Fazit: „So kann am Skaterplatz doch noch eine tolle Gemeinschaftsaktion mit Künstlern und Jugendlichen stattfinden, und alle kommen auf ihre Kosten. Zudem werden außerdem die Spraydosen und die weitere Ausstattung aus dem Budget der Sommerkunstwochen finanziert.“
Miriam Keis, die neue Streetworkerin hat ebenfalls umgehend reagiert. In den Sozialen Medien, wo sich diese Art der Jugendarbeit unter „Streetwork Kulmbach“ präsentiert, schreibt sie über den Vorfall an der sogenannten „Legal-Wall“:: „Leider gab es ein Missverständnis, und es wurde einfach über all eure Graffiti grau gemalert. Ist uncool!!! Als Wiedergutmachung für die Missachtung des Ehrenkodex der Stadt dürft ihr nun kostenlos an dem Workshop teilnehmen.“ Miriam Keis stellt darüber hinaus noch einen weiteren Workshop zum Thema Graffiti eigens für die jungen Sprayer in Aussicht. Der soll sobald wie möglich stattfinden, kündigt die neue Kulmbacher Streetworkerin den jungen Leuten, die sie betreut, an.