Nach Abschiebung Zaki kehrt nach Kulmbach zurück

Zaki darf nach Deutschland zurück. Foto: /red

Der nach Afghanistan abgeschobene Mohammed Zaki Sharifi kehrt ins Kulmbacher Land zurück. Das hat der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig mitgeteilt.

 
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Kulmbach - Mohammed Zaki Sharifi kehrt ins Kulmbacher Land zurück. Das hat gestern der Kulmbacher Landtagsabgeordnete Rainer Ludwig mitgeteilt. Nach Angaben des Politikers habe sich damit sein Einsatz für eine Perspektive des aus Afghanistan stammenden jungen Mannes gelohnt. Er habe, so Ludwig, nach seiner eindringlichen Intervention von der Zentralen Ausländerbehörde die entsprechende Mitteilung erhalten. Am Morgen ist Zaki am Flughafen Frankfurt gelandet und wurde in seiner neuen, alten Heimat Kulmbach erwartet.

Dieser Entscheidung vorangegangen war nach der Abschiebung Ende Juli 2019 ein langwieriger Prozess, der zuvor auch im Petitionsausschuss des Landtags behandelt wurde. „Seit Monaten beschäftigte uns der Fall“, so Ludwig.

Der 21-jährige lebe in Kabul unter ärmsten und schwierigsten Bedingungen in einer Obdachlosenwohnung und hatte dort – ohne finanzielle Unterstützung aus Deutschland – keine Arbeit und auch keine Überlebenschance.

Ludwig wandte sich im Sommer mit einem Brand an die Ausländerbehörde ZAB. Die teilt nun mit: „Da Herr Sharifi nunmehr den gesetzlich vorgesehenen Weg der Einreise mit einem Visum zur Aufnahme einer qualifizierten Berufsausbildung beschritten hat, ist ein weiteres Fernhalten des abgeschobenen Ausländers aus dem Bundesgebiet nicht mehr erforderlich.

Entscheidenden Anteil daran hatte auch Katrin Fischer- Sandhop, Jobbegleiterin am bfz Kulmbach. Sie leitet auch Helferkreis um Mohammed Zaki Sharifi und übergab bereits im Februar 2020 eine online-Petition mit rund 30 000 Unterstützerunterschriften an den Landtag. Zudem wandte sie sich direkt an n Innenminister Herrmann und schilderte ihm die prekäre Lage des jungen Mannes.

„Wir konnten nicht verstehen, warum die Einreisesperre lediglich verkürzt und nicht sofort aufgehoben wurde. Obwohl auch noch 4700 Euro an (Spendengelder von Unterstützern für die Wiedereinreise Sharifis bezahlt wurden. Die Begleichung dieser Abschiebekosten galten als Bedingung für seine Wiedereinreise“, so Ludwig. Allein der Fakt, dass Sharifi 2015 ohne gültigen Pass eingereist war, könne „nicht mehr ausschlaggebend sein, diesen sonst völlig integrationswilligen Menschen jegliche Zukunftsperspektiven zu verbauen“.

Die Firma Schwender in Thurnau hatte sich in der Vergangenheit nachdrücklich für die Rückkehr Zakis eingesetzt. Dieser spricht sehr gut Deutsch, hat hierzulande bereits viele Freunde gefunden, besitzt einen Schulabschluss mit sehr gutem Notendurchschnitt und hat einen Ausbildungsvertrag als Anlagenmechaniker bei der Firma Schwender in Thurnau erhalten, ebenso einen Mietvertrag für eine kleine Wohnung und er kann sich eigenständig versorgen. „Wir sind der Auffassung, dass Herr Sharifi eine ausgezeichnete Vorbildfunktion für eine gelungene Integration in unserer Region ist“, sagt Rainer Ludwig abschließend.

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