Passt das in die Lindenstraße?
Jedenfalls frage er sich, wie solch eine Architektur „ohne geneigtes Dach“ in die Baulandschaft der Lindenstraße passen soll. Und: „Gibt es da überhaupt einen Bebauungsplan dafür?“ Nein, so Kohl, es handle sich um ein im Prinzip genehmigungsfreies Bauvorhaben, „das nach der Umgebung beurteilt wird“. Und um einen Ersatz-, nicht um einen Neubau.
Eventuell ein bisschen höher
Nachdem auch Sandra Huber (Grüne) Vetterls Meinung teilte, kam Bürgermeister Uwe Raab zu dem Schluss: „Ich sehe, es gibt Bedenken gegen dieses Vorhaben.“ Jetzt meldete sich Christina Wellhöfer (Pegnitzer Gemeinschaft) zu Wort. Sie wollte wissen, ob sich denn die Höhe des geplanten Wohngebäudes nicht deutlich von der des jetzigen Wirtshauses unterscheide. Nun, ein wenig höher könne es schon werden, sagte dazu Kohl. Wobei man beim Thema Dach natürlich unterschiedlicher Meinung sein könne.
Landratsamt hat nichts dagegen
Das ändere aber nichts daran, dass das Landratsamt sowohl mit Blick auf die Größenordnung wie auch auf die bauliche Umgebung keine Einwände geäußert habe. Was Sandra Huber – „gibt es für das Haus keinen Denkmalschutz?“ – und Manfred Vetterl – „ich bin ein Verfechter der Baufreiheit, aber das kann ich nicht so ganz nachvollziehen“ – nur bedingt akzeptieren wollten. FWG-Sprecher Thomas Schmidt widersprach dieser Kritik nicht – aber er erinnerte an vergleichbare Beispiele. Wie die in Modulbauweise errichteten Seniorenwohnungen in der Lohesiedlung: „Zu diesen Containern, und etwas anderes ist es ja nicht, hat der Stadtrat auch ja gesagt.“ Wie wolle er dann einem Bauherrn in diesem Fall ein Nein erklären?
Jetzt ein Ortstermin
Das wiederum rief SPD-Sprecher Jürgen Prinzewoski auf den Plan: „Das Landratsamt hat das wirklich so abgesegnet?“ Ja, betonte Manfred Kohl erneut. Doch das Grummeln der Räte blieb. Und so griff Bürgermeister Raab die Anregung von CSU-Mann Vetterl auf, doch einen Ortstermin in der Lindenstraße anzuberaumen. Damit sich der Stadtrat selbst ein Bild machen könne von dem, was dort entstehen soll. Nur Wolfgang Nierhoff (PEG) und Elisabeth Habscheid-Knorre (SPD) stimmten dagegen.
Reicht nicht eine Fotomontage?
Wobei Karl-Heinz Rödl (FWG) zuvor noch angeregt hatte, statt einer Ortsbegehung den Stadträten doch lieber eine Fotomontage an die Hand zu geben als Entscheidungshilfe – „dann weiß jeder, wie das ausschauen könnte“. Die Verwaltung werde diesen Gedanken gerne aufgreifen, ob er umsetzbar ist, werde sich zeigen, sagte Bürgermeister Raab dazu.