Mohammed Helal hat zwei fürchterliche Nächte hinter sich: In der ersten Nacht hat er mutterseelenalleine versucht, in einem Gebüsch auf einem Friedhof in Riga Schlaf zu finden, in der zweiten verkroch er sich in einer Moschee. Zugedeckt nur mit seiner Jacke. Mehr hat er nicht. Als wir den 18 Jahre alten Syrer, der bis 4. Mai mit seiner Familie in Selb gelebt hat, an seinem Handy erreichen, ist er völlig hilf- und mutlos. Er ist in dieser Situation, weil ihn die Zentrale Ausländerbehörde (ZAB) Bayreuth nach Lettland abschieben lassen hat.