90.000 Euro Kosten - Gemeinderat: Warum nicht beim Kreiselbau mitgemacht? Kanal kaputt: B 2 muss gesperrt werden

Von Christina Knorz
Kanal kaputt: B 2 wird in Bindlach gesperrt. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Das hat den Gemeinderat unangenehm überrascht: Der Kanal unter dem neuen Bindlacher Kreisel ist kaputt. Die Reparatur kostet 90.000 Euro. Die B2 und der Kreisel müssen dafür gesperrt werden. Der Gemeinderat hat laut gefragt: Warum hat man das nicht beim Bau des Kreisels gleich mitgemacht? 

 
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Der Kreisel ist noch kein Jahr alt, da wird er wieder außer Dienst gestellt. Für fünf Tage müsse Kreisel und die B2 gesperrt werden, sagt Verwaltungsleiter Karl-Heinz-Maisel. Die Straße sei nur noch einspurig nach Bindlach hinein befahrbar. Ortsauswärts gehe es nur mit einer Umleitung. 

"Warum haben wir das nicht gemacht, als das Baustelle war?", fragt Claus-Dieter Jaunich (CSU). "Warum haben wir das nicht gewusst?", fragt Neithard Prell (WG). Er habe schon gewusst, dass der Kanal zu machen sei, sagt Bürgermeister Gerald Kolb. Eine Kamerafahrt durch den Kanal habe gezeigt, dass er kaputt ist. "Nicht mehr dicht", ist die Diagnose. Aber dass es so teuer wird, habe er, Kolb, nicht gewusst. "Erst hieß es, es kostet 30.000 Euro und jetzt das."

Der Ingenieur sei von einem günstigeren Verfahren ausgegangen, sagt Kolb. "Aber wir sind im Wasserschutzgebiet und da dürfen wir das nicht." Es müsse ein durchgehender Plastikschlauch in den Kanal eingeführt werden. Und das auf 45 Metern Länge, in fünf Metern Tiefe, von Schacht zu Schacht. "Dafür muss die ganze Fahrspur aufgerissen werden", sagt Maisel. Denn der Kanal liegt direkt unter der B2 entlang der Bärenhalle. Das Abwasser muss während der Bauzeit abgepumpt werden. All das wird teuer.

"Das kommt mir komisch vor", sagt Werner Hereth (SPD). Der Ingenieur müsse doch wissen, was Sache sei, sagt Prell. Der solle sich erklären, fordert Hereth. "Wir hätten uns doch einen Haufen Geld gespart, wenn wir das gleich mitgemacht hätten", sagt Werner Bauernfeind (WG). "Nicht ganz", sagt Verwaltungsleiter Maisel. Der Kreisel sei nur auf die Straßen draufgesetzt worden. "Wir wollten nie die Straßen aufreißen, sonst wäre der Kreisel doppelt so teuer geworden." Als klar war, dass der Kanal gemacht werden muss, habe man sich entschlossen: erst der Kreisel, dann der Kanal. 

Der Gemeinderat hat die 90.000 Euro teure Maßnahme beschlossen. In der nächsten Sitzung soll sich der Ingenieur erklären. Wann der Kreisel gesperrt wird, steht noch nicht fest.

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