BAYREUTH. Die Massenflucht aus der Deutschen Demokratischen Republik erlebten die Oberfranken unmittelbar mit. Danach war die Grenze zwischen den beiden deutschen Staaten bald Geschichte. Ein Zeitzeuge erinnert sich an die bewegte Zeit.Joachim Dörig ist heute 74 Jahre alt. Als ehemaliger Beamter des Bundesgrenzschutzes (BGS) in Bayreuth erlebte er 1989 und 1990 die historischen Ereignisse an vorderster Front mit. „Die deutsche Wiedervereinigung war eine politische Jahrhundertentscheidung“, sagt der einstige Polizeihauptkommissar im Rückblick auf die damaligen Ereignisse.
Doch nicht der 3. Oktober 1990 ist in seinen Augen das entscheidende Datum. Vielmehr war es die Entwicklung davor gewesen, die letztlich zum Ende der DDR führte. Denn der Einheit seien aufwendige und langwierige Verhandlungen vorangegangen. „Am 1. Juli trat die Wirtschafts- und Währungsunion in Kraft“, erinnert sich der ehemalige Bundespolizist, der von 1964 bis 2006 beim BGS beschäftigt war. „Danach gab es die DDR nur noch auf Papier.“
