25 Buchen wurden von Hubschrauber abtransportiert – Bäume per Helikopter entsorgt

Von Klaus Trenz
Direkt neben der Burgrunie Stierberg werden morsche und "verkehrsunsichere" Buchen gefällt und mittels eines Helikopters aus dem felsigen Gelände gebracht. Hier, am Holzablageplatz holt man die "Strümpfe" (Transportseile") aus dem Gestrüpp. Foto: Klaus Trenz Foto: red

Das hat Eduard Meyerhuber auch nicht alle Tage: Um rund 25 gefällte Buchen aus dem Waldstück direkt neben der Burgruine Stierberg zu schaffen, hat der stellvertretende Leiter des Forstbetriebs Pegnitz der Bayerischen Staatsforsten einen Helikopter gebraucht. Direkt hergeflogen vom Chiemsee. Acht Spezialisten der österreichischen Firma Wucher aus Vorarlberg demonstrierten vor allem Teamarbeit der besonderen Art und den Stierbergern ein vielbeachtetes Spektakel. Die Aktion war notwendig geworden, weil man die Bäume wegen der nah gelegenen Häuser nicht einfach umsägen konnte.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Meyerhuber hat damit gerechnet, dass die ganze Aktion wohl so ihre zwei Tage dauern wird. Einer der Helikopterpiloten, Wolfgang Jäger, schüttelt da ganz lässig den Kopf: „In vier bis fünf Stunden ist die Sache erledigt“. Das war sie dann auch.

Kommunikation das Wichtigste

Das Team um Jäger muss eingespielt sein. „Kommunikation ist dabei das Wichtigste“, erklärt er: Die Kommunikation zwischen den Einweisern am Boden, sowohl im Wald, wo die Bäume abgesägt werden, als auch am Holzsammelplatz, wo der Pilot die Baumstämme fallen lässt. Auf keinen Fall dürfen ein Stamm oder große Äste irgendwo hängenbleiben. Das würde nicht nur den Piloten gefährden, sondern auch die Arbeiter am Boden.

Die Bäume können nicht an einem Stück aus dem Wald gehoben werden. Baumkletterer sägen die Bäume Stück für Stück von oben nach unten ab. Sie schätzen dabei das Gewicht der Stammsegmente ab und liegen eigentlich immer richtig. Bis zu knapp über einer Tonne darf ein Segment wiegen, das dann am Transportseil des Helikopters eingehängt wird.

Waage an Bord

Der Pilot kann das Gewicht, wenn der Stamm schon am über 40 Meter langen Stahlseil hängt, mit einer Waage an Bord überprüfen. Dann, wenn er kurz „auf Zug geht“, erklärt Pilot Jäger. Auch zwischen dem Baumkletterer mit seiner schweren Kettensäge und dem Einweiser in der Nähe und dem Piloten ist die Kommunikation sehr wichtig. „Oft sehe ich die Baumkletterer von oben nicht“, sagt Jäger. „Ich muss wissen, wenn er den Strumpf – das sind die Transportschlaufen – in der Hand hat und auf welcher Seite er hängt. Jäger muss den Baumstamm schließlich vom Baumkletterer wegziehen. „Die Arbeit ist gefährlich, vor allem für den Baumkletterer“, sagt Jäger, „aber wir sind erfahren und ein eingespieltes Team“. Jäger selbst fliegt schon seit 25 Jahren.

Hubschrauber flog 102-mal

Und sie sind schnell: In den angekündigten rund fünf Stunden sind die Spezialisten aus Österreich mit ihrer Arbeit fertig. Es gab 102 Flüge von Stierberg zum Holzablegeplatz und zurück. Hätte man die Bäume nur mit Baumkletterern Stück für Stück abgetragen, wäre das viel zu zeitaufwendig gewesen, so Meyerhuber. Auch das Abtragen der Bäume mittels einer Hebebühne sei auf dem Gelände nicht möglich und wohl auch zu gefährlich gewesen. Einige der Buchen waren faul. Vor allem ein Wohnhaus, das fast mitten im Wald steht, war durch die Bäume gefährdet. „Es sind schon einige Äste auf das Haus gefallen“, sagt der Hauseigentümer: Und es würden zudem viele Leute hier wandern.

Deshalb hat der Forstbetrieb Pegnitz die „Verkehrssicherungsmaßnahme“ nicht auf die morschen Bäume beschränkt. Es fielen auch Buchen unterhalb der Felswand, die nach Einschätzung von Meyerhuber früher oder später riesige Äste verlieren werden oder wegen der Hanglage umkippen könnten.

Bilder