Polizeisprecher Jürgen Stadter bestätigte auf Kurier-Anfrage, dass der Anwalt eine Erklärung des Verdächtigen übergeben habe.
Persönlich gestellt hat er sich nicht – aber immerhin der Polizei seine Sicht seiner spektakulären Flucht mitgeteilt: Der 23-jährige mutmaßliche Drogendealer, der vergangene Woche vor dem Spezialeinsatzkommando flüchtete und dann im Gespräch mit dem Kurier scharfe Kritik an den Einsatzkräften übte, hat seinen Anwalt zur Kripo geschickt.
Polizeisprecher Jürgen Stadter bestätigte auf Kurier-Anfrage, dass der Anwalt eine Erklärung des Verdächtigen übergeben habe.
Was darin steht, das erklärte Stadter nicht und verwies auf die laufenden Ermittlungen. Wie berichtet, stehen der 23-Jährige und drei weitere Männer in Verdacht, ein Drogengeschäft abgewickelt zu haben. Im Zuge dieses möglichen Deals hatte die Kripo in der Nacht zum vergangenen Donnerstag das SEK angefordert, um die Verdächtigen festzunehmen. Der Einsatz verlief nicht ganz geräuschlos: Während drei Männer vorübergehend festgenommen wurden, gelang dem 23-Jährigen die Flucht. Die Fahndung in der Nacht, bei der aus ein Polizeihubschrauber eingesetzt war, sorgte für Aufsehen.
Die drei Festgenommenen wurden wieder freigelassen, weil die Ermittlungsergebnisse nicht für Haftbefehle ausreichten. Einer von ihnen, ein 21-Jähriger und der gesuchte 23-Jährige beteuerten im Gespräch mit dem Kurier ihre Unschuld und warfen dem SEK vor, bei der Festnahmeaktion zu heftig vorgegangen zu sein. Der 21-Jährige behauptet, er sei von den Spezialkräften verletzt worden.
Nach wie vor liegt bei der Polizei deswegen noch keine Anzeige vor, erklärte Polizeisprecher Stadter. Unabhängig davon würden die durch die Presseveröffentlichung bekannt gewordenen Vorwürfe gegen das SEK geprüft. Nach wie vor gelte: Falls ein Fehlverhalten vorliege, werden Ermittlungen gegen die eingesetzten Polizisten eingeleitet.