Der Bergstieger Alex Gavan schreibt auf Twitter: „Große Teile des Basislager sehen aus wie nach einer Atombombe. Große Verwüstung.“ Als die Lawine kam, sei er aus seinem Zelt herausgeeilt und um sein Leben gerannt. Die Menschen seien unsicher - jederzeit könne eine neue Lawine herunterkommen. Mehrere Nachbeben erschütterten die Region.
Nach Angaben der Polizei in Lukla klärte sich das schlechte Wetter schließlich und Helikopter, die lange in Lukla bleiben mussten, konnten ins Basislager starten. Alle schwer Verletzten seien ins Tal gebracht worden. Einige wenige Bergsteiger seien auch aus den Camps oberhalb des Basislagers ausgeflogen worden, schreibt Gavan. Dort sind Helikopterflüge wegen der dünnen Luft extrem schwierig.
Über 100 Bergsteiger sitzen fest
Mehr als 100 Bergsteiger säßen aber noch fest, schreibt Gavan weiter. Helikopter hätten Seile und Eisschrauben nach oben gebracht, um eine neue Abstiegsroute zu legen. Die einzige Route durch den gefährlichen Eisfall, die mit vielen Leitern große Gletscherspalten überwindet, wurde von der Lawine zerstört. Das schrieb der Bergsteiger Daniel Mazur von vor Ort auf seiner Homepage.
„Es war schrecklich hier im Camp 1. Lawinen auf drei Seiten“, schrieb Mazur auf Twitter. Er sei besorgt um das Team im Eisfall unterhalb von ihm. Adrian Ballinger schrieb von der Nordseite des Everest nach dem Nachbeben: „Ein weiteres großes. Richtig groß. Von den Bergen um das nordseitige Basislager fielen Felsen herab.“ Die chinesisch-tibetische Bergsteigervereinigung habe alle gebeten, ins Basislager abzusteigen, bis die Nachbeben aufhören.
Temba Tsheri Sherpa von der Organisation Dreamers' Destination Treks and Expeditions fürchtet, die Zahl der Toten könne weiter steigen. Aus seinem Team seien zwei Nepalesen, ein Chinese und ein Australier unter den Toten. Das britische Unternehmen Jagged Edge bestätigte auf seiner Webseite außerdem, dass der Bergsteiger und Google-Ingenieur Dan Fredinburg starb.
dpa