Mutmaßlicher Täter in Berlin geschnappt
Im Zuge der Ermittlungen im Zusammenhang mit dem Fall in Oberschwappach sicherten Beamte der Kripo Schweinfurt einen Fingerabdruck, der laut Polizei dank fortgeschrittener Kriminaltechnik Mitte 2018 vom Bayerischen Landeskriminalamt im Rahmen einer sogenannten „Altfallrecherche“ einem mittlerweile 51-Jährigen zugeordnet werden konnte. Der ursprünglich aus Oberfranken stammende Mann, dem wegen anderen Eigentumsdelikten eine Freiheitsstrafe drohte, war jedoch offensichtlich über ein Jahrzehnt lang untergetaucht und es gab zunächst keinerlei Anhaltspunkte, wo er sich aktuell aufhalten könnte.
Nach weiteren Ermittlungen, die stets in enger Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Bamberg geführt wurden, gelang es den Beamten der Kripo Schweinfurt, den Gesuchten in Berlin zu lokalisieren. Im weiteren Verlauf konnten dem Beschuldigten Spuren zweifelsfrei zugeordnet werden, die bei den Taten in Bad Staffelstein und Trunstadt gesichert worden waren. Somit erhärtete sich der Verdacht, dass der 51-Jährige für alle drei Fälle in Unter- und Oberfranken verantwortlich ist.
Verdächtiger legt ein Geständnis ab
Aufgrund der neuen Erkenntnisse erwirkte die Staatsanwaltschaft Bamberg einen Haftbefehl gegen den dringend Tatverdächtigen. Am 16. Oktober 2018 wurde der Mann in Berlin von der Polizei verhaftet. Bei der Festnahmeaktion waren auch Kripobeamte aus Schweinfurt und ein Vertreter der Staatsanwaltschaft Bamberg zugegen.
Der 51-Jährige hat inzwischen alle drei Taten vollumfänglich eingeräumt. Er befindet sich nun wegen des dringenden Verdachts der vollendeten beziehungsweise der zweifachen versuchten schweren räuberischen Erpressung in Untersuchungshaft.
Info: Das Polizeipräsidium Unterfranken weist darauf hin, dass die Zahl der Banküberfälle in den vergangenen Jahren stark rückläufig ist. Im Zeitraum von 2010 bis 2017 wurden unterfrankenweit elf derartige Fälle registriert. In den acht Jahren zuvor (2002 bis 2009) waren es noch mehr als viermal so viele Fälle (46). Besonders deutlich wird der Rückgang der Fallzahlen, wenn man sich die vergangenen sieben Jahre betrachtet. In diesem Zeitraum wurden in Unterfranken nur noch fünf Raubüberfälle auf Geldinstitute und Poststellen gezählt.