113:107 in Frankfurt Tolles Lebenszeichen des Medi-Teams

Ahmed Hill schien es manchmal selbst kaum glauben zu können: Dem Amerikaner, der ohne eine Sekunde Pause durchspielte, gelang einfach alles. Foto: Imago//Marcus Foerster

Zum ersten Mal seit Februar 2022 hat Medi Bayreuth in der Basketball-Bundesliga ein Auswärtsspiel gewonnen. Im Kellerduell beim Tabellenvorletzten Skyliners Frankfurt ist es dem Schlusslicht mit einem spektakulären Ergebnis von 113:107 (55:36) gelungen, die rechnerische Chance auf den Klassenerhalt aufrecht zu erhalten.

 
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Der Erfolg vor 4530 Zuschauern ist gleich in mehrfacher Hinsicht besonders bemerkenswert: Zum Ersten war die Partie für die zuletzt deutlich verbesserten Frankfurter im Abstiegskampf derart extrem wichtig, dass sie sich eigentlich gar keine Heimniederlage gegen den Tabellenletzten leisten durften. Zum Zweiten definieren sie ihre Spielweise fast schon traditionell über die Defensive, sodass schon allein die hohen Punktzahlen außergewöhnlich sind. Und zum Dritten – und vor allem – errangen die von vielen und oft knappen Niederlagen verunsicherten Bayreuther den Sieg unter schwierigen Voraussetzungen: Neben dem schon länger verletzten Ignas Sargiunas und Osaro Rich fehlte auch noch ihr Topscorer Brandon Childress, der schon in den zurückliegenden Spielen unter Adduktorenproblemen gelitten hatte.

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„Manchmal ist weniger eben mehr“, sagte Kapitän Bastian Doreth unmittelbar nach dem Spiel am Mikrofon von Magentasport über den Kraftakt mit nur acht eingesetzten Spielern. „Die Mannschaft hat großen Charakter bewiesen.“

Ahmed Hill glänzt mit 37 Punkten und fantastischen Quoten

Mann des Tages im Medi-Team war Ahmed Hill. Der Amerikaner, der in seiner gesamten Laufbahn (einschließlich College!) noch nie mehr als 28 Punkte erzielt hatte (in der Bundesliga 24), stand in den gesamten 40 Minuten auf dem Feld und sammelte 37 Zähler mit fantastischen Trefferquoten: 8/10 Dreier, 4/4 Zweiter und 5/5 Freiwürfe.

Vor allem wegen der insgesamt hohen Treffsicherheit des gesamten Teams (am Ende 59 Prozent aus dem Feld) konnten die Bayreuther den Vorsprung aus dem 16:3-Start (5.) lange konservieren und sogar bis auf 66:43 (24.) ausbauen. Dann steigerten zwar auch die Frankfurter ihre Feldwurfquote auf letztlich ebenfalls starke 56,3 Prozent, aber im Gegensatz zu früheren Spielen ließ sich das Medi-Team vom allmählichen Schmelzen des Vorsprungs nicht verunsichern. Erst als die Kräfte nachließen, was sich vor allem in der Defensive auswirkte, schien beim Anschluss der Skyliners auf 92:95 (36.) eine Wende zu drohen. Aber auch in dieser Situation blieben die Bayreuther stabil und brachten den Sieg letztlich mit sicheren Freiwürfen (insgesamt 26/30) ins Ziel.

Neben Topscorer Hill übernahm Otis Livingston besonders viel Verantwortung und verzeichnete neben starken 30 Punkten (10/10 Freiwürfe) auch noch acht Assists. Zudem war Jackson Rowe mit 19 Punkten und acht Rebounds ein verlässlicher Faktor. Die übrigen Punkte verteilten sich auf Bastian Doreth, Kalif Young (je 8), Nat Diallo, Sasha Grant (je 4) und Kay Bruhnke (3). Erfolgreichste Frankfurter waren die US-Guards Isaiah Washington (23) und Jordan Theodore (19) sowie Lukas Wank (16), Derek Cooke (14), Quantez Robertson (13) und Einaras Tubutis (12).

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