Mehrere Nebenklage-Anwälte und Angehörige von Opfern hatten die Einstellung kritisiert. Nach wie vor bestehe ein öffentliches Interesse an einer Aufklärung, argumentierten sie.
Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link (SPD) zeigte Verständnis für die Enttäuschung. "Die bisherigen Prozesstage haben gezeigt, wie schwierig die Suche nach ursächlicher, individueller Schuld ist - und um diese geht es im Strafrecht", sagte er. "Ich verstehe allerdings auch, wenn die Angehörigen der Opfer und die Menschen, die auf der Loveparade verletzt und traumatisiert wurden, enttäuscht sind."
Unter den sieben Beschuldigten, für die der Prozess nun endet, sind sechs damalige Mitarbeiter der Stadt Duisburg sowie ein Mitarbeiter des Loveparade-Veranstalters Lopavent. Die drei Angeklagten, für die der Prozess weitergeht, waren beim Veranstalter Lopavent beschäftigt.
Als einen Grund für ihre Zustimmung zur Einstellung hatte die Staatsanwaltschaft den Umstand genannt, dass am 28. Juli 2020 die Verjährung eintritt. Das nach dem Gesetz für ein Urteil erforderliche Beweisprogramm könne bis dahin auch bei größter Anstrengung nicht absolviert werden.
Verteidiger Gerd-Ulrich Kapteina nannte die Einstellung "absolut nachvollziehbar". "Die Anklagevorwürfe haben sich bei meinem Mandanten nicht bestätigt, die Planungsfehler lagen nicht bei der Bauaufsicht", sagte er.
In den vergangenen 14 Monaten hat das Gericht 59 Zeugen und 8 Sachverständige vernommen.