Suche im großen Stil
Mit der jetzt beschlossenen europaweiten Ausschreibung suchen die Stadtwerke im großen Stil – und zwar entweder nach einem neuen Eigentümer oder nach einem Betreiber. Der Vorteil eines neuen Eigentümers: Die Stadtwerke müssten nicht einspringen, falls der klamm werden sollte. Bei einem Betreiber käme es auf den entsprechenden Vertrag an, sagt Bayer.
Geld in die Hand nehmen
Und es gibt für ihn nach wie vor die dritte Variante: „Wir optimieren die Therme, sie bleibt im eigenen Bestand.“ Das hieße aber auch, dass die Stadtwerke „Geld in die Hand nehmen müssten“, so Bayer, jetzt, wo er um die baulichen Defizite der Therme wisse.
Angst, weniger Geld zu verdienen
Das wäre wohl die Variante, die die 41 Mitarbeiter der Therme bevorzugen würden. Sie verdienen überdurchschnittlich, „und leisten hervorragende Arbeit“, sagt Bayer. Doch die Mitarbeiter sind verunsichert und haben Angst, sagt Betriebsrats-Chef Bernd Öchsler. „Einige sind seit 17 Jahren dabei und unter dem Dachverband der Stadtwerke sehr gut versorgt durch einen Tarifvertrag.“ Ein neuer Betreiber werde laut Öchsler „nicht erpicht sein, die gleichen Löhne und Gehälter zu zahlen. Sie haben Angst, dass sie mit der gleichen Arbeit weniger Geld verdienen.“ Oder dass sie mehr arbeiten müssen.
"Wir bereiten uns auf alle Eventualitäten vor"
Sollte es zu einem Betriebsübergang kommen, könnte es ein Jahr Schonfrist für die Arbeitnehmer geben. „Wir werden die Mitarbeiter nicht in ein Loch fallen lassen“, sagt Jürgen Bayer. „Es wäre das erste Mal in der Geschichte der Stadt Bayreuth, dass es zu einem Betriebsübergang kommen würde“, sagt Betriebsrats-Chef Öchsler. „Einem solchen Szenario mussten wir uns noch nicht stellen. Wir als Betriebsrat bereiten uns zur Zeit auf alle Eventualitäten vor.“
Ungewissheit
Bis es zu einer der drei Möglichkeiten kommt – neuer Eigentümer, Pächter oder Verbleib in den Stadtwerken – werde noch viel Zeit vergehen, sagt Öchsler. „Doch bis dahin leiden unsere Mitarbeiter unter der Ungewissheit.“ Und es sei schlimm für sie, wenn es öffentlich diskutiert werde. Er kennt die Sorgen: die einen weinen, die anderen ziehen sich zurück, wieder andere haben immense Zukunftsangst. „Auch Herr Bayer weiß das. Er geht mit der größtmöglichen Offenheit auf die Mitarbeiter zu. Doch bei deren Unsicherheit habe ich wenige Argumente, die die Kollegen beruhigen könnten.“
Mehr zum Thema:
Stadtwerke wollen Therme loswerden