Schappert sagte, man habe Verständnis, dass es Unruhe unter den gut 200 Mitarbeitern gebe. Aus einer Betriebsversammlung vom Mittwochabend wurde berichtet, dass es viele Fragen zur Zukunft der Arbeitsplätze und dem künftigen Standort von Abteilungen gegeben habe. Dazu sagte Schappert, dass man ja mit dem Kooperationsvertrag erst am Anfang des Weges sei und zu Details noch nichts sagen könne. "Wenn es zur Fusion kommt, müssen wir ja eine ganz neue Bank bauen. Wir wollen dabei eng mit dem Betriebsrat zusammenarbeiten und alle im Haus auf diesem Weg mitnehmen."
Weitere Kooperationen möglich
Für Gespräche mit regional angrenzenden Genossenschaftsbanken bleiben wir weiterhin offen“, ergänzten die Vorstände beider Häuser. Schappert hatte dem Kurier schon im Dezember gesagt, die VR-Bank Bayreuth stehe für eine Bündelung der genossenschaftlichen Kräfte in der Region. Stefan Lischkowitz, Vorstand der Raiffeisenbank Emtmannsberg und Sprecher des Arbeitskreises der kleinen oberfränkischen Genossenschaftsbanken, sagte dazu auf Anfrage: "Natürlich wird der Druck auf der Kostenseite wie der Ertragsseite größer, vor allem auch für kleine Institute. Aber es muss doch nicht gleich eine Fusion sein. Unsere Mitglieder wollen einfach ihre kleine Bank vor Ort behalten. Aber für Kooperationen, auch weitgehende, sind wir natürlich offen, denn sie würden sicherlich zur Kostenentlastung beitragen."
VR-Banken in Zahlen
Im Regierungsbezirk gibt es noch 25 unabhängige genossenschaftliche Banken mit knapp 3000 Beschäftigten und etwa 290 Geschäftsstellen. Die größte ist die VR-Bank Coburg mit einer Bilanzsumme von gut 1,3 Milliarden Euro im Jahr 2014. Die VR-Bank Hof kommt auf etwa 1,2 Milliarden, die VR-Bank Bayreuth auf rund 910 Millionen Euro. Es gibt aber auch noch viele sehr kleine Institute in der Region, etwa die Raiffeisenbank am Kulm (88 Millionen Euro) oder die Raiffeisenbank Emtmannsberg mit 56 Millionen.sts