"Tannbach 2" entsteht in der Region

Von Andreas Gewinner

In den kommenden Wochen sollen Dreharbeiten für die Fortsetzung des Fernsehfilms „Tannbach“ in der Region stattfinden, und zwar in Kirchenlamitz und in Weidenberg. Aller Voraussicht nach mit dabei: Heiner Lauterbach („Männer“) und Anna Loos („Anatomie“, „Helen Dorn“).

 
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Schon seit dem Herbst laufen die Dreharbeiten für „Tannbach 2“ in Prag und Umgebung. Vergangene Woche wurde in Thüringen im Altenburger Land gedreht, so die Ostthüringer Zeitung vor wenigen Tagen.

Die hiesige Region war auch schon vor zweieinhalb Jahren Bühne für den ersten „Tannbach“-Dreiteiler, der deutsch-deutsche Geschichte am Beispiel eines Dorfes spiegelte. Drehorte waren damals unter anderem Thurnau und das Bergbauernhofmuseum Kleinlosnitz bei Zell im Fichtelgebirge. Mit dabei waren vor der Kamera Komparsen und hinter der Kamera Sethelfer, die aus der Region kamen – ein wesentlicher Teil der Infrastruktur für Dreharbeiten vor Ort, für den Michael von Hohenberg in seiner Funktion als „Beauftragter Film und Fernsehen für Ostoberfranken“ gesorgt hatte.

Zwischendurch Fußball geschaut

In Thurnau drehte unter anderen Heiner Lauterbach. Der zwischendurch auch Zeit fand, sich auf dem Bayreuther Marktplatz ein Fußballspiel der WM 2014 anzuschauen.

„Tannbach“ erzählt die Geschichte eines fiktiven bayerisch-thüringischen Grenzdorfes von den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs bis zum Jahr 1952, als die Teilung Deutschlands und damit auch Tannbachs sich vertiefte und zu einem Dauerzustand wurde. Im ersten Dreiteiler spielten außer Heiner Lauterbach Henriette Confurius, Natalia Wörner, Martina Gedeck und Nadja Uhl mit. Mit Kosten von 13 Millionen Euro war er eine der teuersten Produktionen des Fernsehjahres. Die Ausstrahlung im ZDF im Januar 2015 war ein Erfolg, bis zu 6,7 Millionen Menschen sahen zu, der Dreiteiler erhielt viele Preise.

Kritik am Oberbayern-Dialekt

In der Region sowie deutschlandweit gab es aber auch viel Kritik. Denn es war ein offenes Geheimnis, dass das Vorbild für das fiktive „Tannbach“ Mödlareuth im Landkreis Hof war. Die Menschen aus Tannbach sprachen aber keinen fränkischen, sondern oberbayerischen Dialekt. „Da Bayern bei der Bajuwarisierung Frankens zusehends nicht weiterkommt, wird anscheinend versucht, Franken über das Fernsehen mit Sepplhut-Dialekt weißblauer zu machen. Die Verantwortlichen des ZDF-Dreiteilers „Tannbach“ haben mit diesem Fernsehfilm fahrlässig die fränkische Seele verletzt. Jeglicher Respekt gegenüber Franken fehlte bei dieser Irreführung“, heiß es beispielsweise in einem Leserbrief im Kurier. „Man wähnt sich wirklich im falschen Film, wenn plötzlich vom Tannbach in Mödlareuth der ’Seppldialekt’ aus dem TV-Gerät erklingt. Es war richtig krass, weil ja ansonsten jeder Besenstiel und jeder Grashalm detailgetreu und präzise der Zeit entsprechend dargestellt wurde“, hieß es in einem anderen Leserbrief.

„Tannbach 2“ hat die Jahre 1960, 1961 (Jahr des Mauerbaus) und 1968 (Niederschlagung des Prager Aufstandes) zum Thema. Ein Sendetermin für den Dreiteiler steht noch nicht fest. Ob dann wieder oberbayerisch statt fränkisch gesprochen wird, bleibt also abzuwarten.

Den ersten "Tannbach"-Dreiteiler gibt es auch auf DVD.

 

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