"Harter Job in der Küche"
Engin Gülyaprak ist Bezirksvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbandes Oberfranken (Dehoga) und betreibt in Bayreuth selbst ein Lokal. Er sagt: „Das Problem ist, dass in der Küche ein harter Job zu tun ist. Das halten auf Dauer nur wenige Leute aus.“ Außerdem würden andere Branchen höhere Löhne zahlen: „Ich habe einige Leute nicht gekriegt, weil die Post für Ferienjobs vier Euro pro Stunde mehr bezahlt.“ Die Gastronomie könne aber nicht mehr bezahlen, weil dann die Preise für Speisen und Getränke erhöht werden müssten. Ein weiteres Problem sei, dass Gastro-Mitarbeiter immer dann arbeiten müssten, „wenn die anderen feiern“.
Branche hat "tolle Berufe"
Das lässt Jan Körper, Sekretär bei der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) nicht gelten: „Die Branche hat auf ihre Personalprobleme nur eine einzige Antwort: Lohnkürzungen, Arbeitszeiten verlängern und Arbeitsbedingungen verschlechtern.Es kommt nicht von ungefähr, dass wir bei den Köchen eine Abbrecherquote von mehr als 50 Prozent nach dem ersten Lehrjahr haben.“ Viele Gastro-Mitarbeiter würden bei einem Jobwechsel gar eine neue Branche wählen: „Das ist schade, weil wir in der Gastronomie tolle Berufe haben.“