Schlosssanierung: Endlich geht's los!

Von Sarah Bernhard
3,8 Millionen Euro Baukosten, Eröffnung im Herbst 2017: Architektin Anja Kleinschnitz und Bürgermeister Thomas Kreil sind sich sicher, dass das mit der Sanierung des Emtmannsberger Schlosses klappt, wie sie es sich vorstellen. Foto: Andreas Harbach Foto: red

Immer wieder wurde der Baubeginn verschoben, doch nun ist es soweit: Die Bauarbeiten am Schloss Emtmannsberg haben begonnen. Ende des Jahres soll das Dach fertig sein, Schlüsselübergabe ist für Ende September 2017 geplant. Eine Baustellenbesichtigung.

 
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Am weitesten ist man mit dem Abriss des Hauses neben dem Dorfweiher: Er ist schon durch. Hier sollen später bis zu 40 Parkplätze entstehen, auf denen die Besucher der Gaststätte und des Dorfladens parken können.

Auch ein Teil des Nebengebäudes, das wohl rund 100 Jahre nach dem Haupthaus gebaut wurde, ist schon weg. Der untere Teil folgt erst, wenn der Hauptbau mit Balken gesichert wurde. Ansonsten könnte es sein, dass er unter seinem eigenen Gewicht zusammenbricht, weil die Stütze fehlt. Die Gemeinde hatte das Schloss 2013 gekauft. Zuvor hatte es über 50 Jahre leergestanden.

Rund ums Schloss wird der Boden bis zum Grund des Mauerwerks aufgebaggert und abgedichtet. Denn in rund eineinhalb Metern Tiefe drückt Wasser gegen den Bau. Ein Drainagerohr leitet es künftig ab. Auch hier wird nicht alles gleichzeitig aufgebaggert, sondern nur sechs Meter lange Stücke. Auch hier ist der Grund, dass ohne stützendes Erdreich das Fundament des zwischen 1686 und 1689 errichteten Gebäudes nachgeben und das Gebäude einstürzen könnte. Später wird der Sockel des Gebäudes mit einer wasserundurchlässigen Substanz durchtränkt werden. Das Wasser bleibt draußen.

Im ersten Stock sind Zimmerer schon damit beschäftigt, die Bodendielen herauszureißen. Sind sie gut erhalten, werden sie saniert und später wieder verlegt. Bürgermeister Thomas Kreil schätzt, das rund die Hälfte der Bohlen wiederverwendet werden können.

Manche sind aber einfach nicht mehr zu retten.

In diesem Jahr soll noch das Nebengebäude vollständig abgerissen und das Dach neu gedeckt werden. Im Jahr 2017 folgen Putze, Fenster, Türen, die Elektronik und die Heizung. Ende September 2017 sollen Gaststätte und Dorfladen den Betrieb aufnehmen und das Rathaus dorthin umziehen. "Bei einem solchen Bau weiß man nie, aber noch schaut es ganz gut aus", sagt Architektin Anja Kleinschnitz.

Rund 3,8 Millionen Euro (zu knapp 90 Prozent aus Zuschüssen finanziert) soll die Sanierung des Schlosses kosten - und es sieht so aus, als ob diese Schätzung zutrifft. 80 Prozent der Gewerke seien bereits ausgeschrieben, sagt Kreil, "und wir gehen sicher davon aus, dass die Summe nicht überschritten wird".

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