Nun aber echt: Festspiele sind auf Twitter

Von Michael Weiser

Ein kleiner Schritt für die sozialen Netzwerke mit ihren Hunderten von Millionen Nutzern, ein großer Schritt für Bayreuths wichtigste Kultureinrichtung: Mit dem späten Dienstag-Nachmittag sind die Bayreuther Festspiele auf Twitter vertreten. Und diesmal sogar ganz ohne Wagner-Fake.

 
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Die Welt, sie dreht sich doch. Und die Festspiele, sie twittern doch. Der Mann, der möglichst täglich Neuigkeiten vom Grünen Hügel unter dem Account @WagnerFestival in die weite Welt hinauszwitschern wird, heißt Hannes Richter, ist 34 Jahre alt und hat zuvor Öffentlichkeitsarbeit fürs Staatstheater Wiesbaden mit seinem Intendanten Uwe Eric Laufenberg gemacht. Laufenberg bereitet sich derzeit in Bayreuth auf die zweite Saison mit dem „Parsifal“ vor. „Ja, es ist ein lustiger Zufall, dass ich hier in Bayreuth wieder mit meinem ehemaligen Chef zusammenarbeite“, sagt Hannes Richter, „aber eben wirklich Zufall.“

So sieht er aus, der erste Tweet der Festspiele

Verstärkung aus Wiesbaden

Von Wiesbaden aus ist Richter auch schon mediales Aufsehen gewöhnt. Im vergangenen Jahr lief dort in der Nebenspielstätte der „Wartburg“ die Bühnenadaption von Salman Rushdies Roman „Die satanischen Verse“. Der Roman hatte vor fast 30 Jahren Proteste und Gewalttaten von Muslimen ausgelöst, entsprechend massiv waren die Sicherheitsvorkehrungen an der „Wartburg“, wo die Besucher sogar durch eine Schleuse gehen mussten.

Wagner-Fake vor zwei Jahren

Die Bayreuther Festspiele sind nicht zum ersten Mal auf Twitter zu finden. Vor zwei Jahren waren unter @BayreuthFest Neuigkeiten ausgetauscht worden, nach wenigen Wochen hatte der Account bereits 800 Follower oder Abonnenten. Das Problem daran: Der Twitter-Auftritt war gefälscht. Juana Zimmermann und andere Blogger waren unter falscher Flagge gesegelt und hatten unkritische Mediennutzer aufs Glatteis geführt. Medien in ganz Deutschland hatten über die Posse berichtet.

Auch auf Facebook aktiv

Hannes Richter betreut auch den Facebook-Auftritt der Festspiele. Zuletzt war dort vom Rahmenprogramnm der Festspiele zu lesen: Unter dem Titel "Diskurs Bayreuth“ laden die Festspiele unter anderem zu einem Symposium am 28. und 29. Juli zum Thema „Wagners Werk und der Nationalsozialismus“ ein.

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