Münchner Tatort "Die Wahrheit" begeistert

Ayumi Schröder (Luka Omoto) muss miterleben, wie ihr Mann Ben (Markus Brandl) in ihren Armen stirbt. Foto: BR/X Filme/Hagen Keller/dpa Foto: red

Der ARD-"Tatort" ist immer für eine Überraschung gut. Am Sonntag blieb der Fall "Die Wahrheit" ungelöst, es gab weder Motiv, noch Täter - beruhend auf einem wahren Fall, dem sogannten "Isarmord" von 2013, ebenfalls bis heute ungelöst. Fast zehn Millionen Zuschauer waren bundesweit vorm TV dabei - auch die echte Münchner Polizei.

 
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Mal wieder ein "Tatort", der fortgesetzt wird: Nach dem offenen Ende in dem Münchner Fall "Die Wahrheit" am Sonntagabend wird die Geschichte im nächsten Münchner "Tatort" um die Kommissare Ivo Batic (Miroslav Nemec) und Franz Leitmayr (Udo Wachtveitl) in einem neuen 90-Minüter weitererzählt. Die Ausstrahlung sei für 2017 geplant, teilte der Bayerische Rundfunk (BR) mit.

"Schmerzhaftigkeit polizeilicher Ermittlungarbeit" erfahrbar machen

Von Anfang an seien sich alle einig gewesen, dass der Täter nicht gefasst werden sollte, sagte BR-"Tatort"-Redakteurin Stephanie Heckner. "Die Wahrheit" sollte ein "Tatort" werden, "der die Schmerzhaftigkeit polizeilicher Ermittlungsarbeit auf die Spitze treibt".

In dem Film mussten Batic und Leitmayr zwei Morde aufklären - das gelang aber nur in einem Fall. Der Mörder eines Vaters blieb unerkannt - und damit auch das Motiv. Das sei für das Duo in mehr als 25 Jahren Ermittlertätigkeit neu, teilte der Sender weiter mit.

Vorlage ist ein wahrer Fall

Bei diesem Fall haben sich die Macher von einem wahren Fall inspirieren lassen. 2013 wurde ein Italiener an der Isar erstochen. Der Fall ist bis heute ungelöst. In der Nähe des Deutschen Museums war Domenico L. gerade mit seiner Freundin unterwegs, als diese plötzlich von einem Unbekannten angespuckt wurde. L. wollte den Mann zur Rede stellen,  - und dieser stach einfach auf ihn ein. Auch damals gab es beim sogenannten "Isarmord" einen groß angelegten, freiwilligen Speicheltest, zu dem die männlichen Anwohner aufgerufen wurden.

Hoher Marktanteil, aber starke Konkurrenz

9,52 Millionen Zuschauer (Marktanteil: 26,0 Prozent) sahen sich im Ersten den Münchner "Tatort". Ein starker Wert, aber die Zehn-Millionen-Marke blieb unberührt, denn auch die Konkurrenz, zum Beispiel die erstmals gegen den "Tatort" ausgestrahlte Sat.1-Musik-Castingshow "The Voice of Germany", wurde mit etwas mehr als vier Millionen Zuschauern gut angenommen.

Polizei München begleitete den Fall auf Twitter

Ein zusätzlicher Anreiz für die ohnehin social-media-affine "Tatort"-Gemeinde war aber sicherlich, dass die Polizei München mit zwei Beamten ihres Twitter-Teams den "Tatort" im Netzwerk mit einem Live-Faktencheck begleitete. Das Fazit der echten Polizei: "Entspannte 90 Minuten für den Faktenchecker. Gut recherchiert & spannend #Respekt #Tatort". Auch bei vielen anderen Polizeibeamten und ehemaligen Polizeibeamten fand der Münchner "Tatort" höchste Anerkennung. "Der beste Tatort, den ich seit langem gesehen habe!", schrieb einer ebenfalls auf Twitter.

Nächstes Schreckensszenario für Batic und Leitmayr folgt

In der nächsten Folge "Der Tod ist unser ganzes Leben" soll sich dem BR zufolge dann ein ähnliches Verbrechen ohne erkennbares Motiv ereignen. Die Tat trägt dieselbe grausame Handschrift; der Alptraum für die Ermittler setzt sich fort. In einem "Schreckensszenario" am Ende gehe es für sie "um ihre berufliche Existenz, ihre Freundschaft und ihr Leben", teilte der BR am Montag mit. Der Sender betonte, dass der Film dramaturgisch unabhängig von "Die Wahrheit" verstanden werden könne.

Die ARD veröffentlichte außerdem online einen Teaser.

dpa/kfe

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