Förderquote bei Trink- und Abwasseranlagen niedrig
Einige Gemeinden sind längst dabei, ihr Kanalnetz auf Vordermann zu bringen. So zum Beispiel Bad Berneck. Die Stadt steckt trotz leerer Kassen Millionen Euro in die Kanalsanierung. Gefördert werden Kanalsanierungen vom Freistaat nur in geringem Umfang. Beim Breitbandausbau beispielsweise gibt es bis zu 90 Prozent vom Freistaat. Hohe Förderungen gibt es auch bei Dorferneuerungen und beim Städtebau.
Zum Kanalbau und zur Kanalsanierung schreibt das bayerische Umweltministerium auf Kurier-Anfrage: „Die Kommunen haben in den letzten 70 Jahren rund 46 Milliarden Euro in den Bau der Trink- und Abwasseranlagen investiert. Der Freistaat hat sie in diesem Zeitraum mit rund 12,5 Milliarden Euro unterstützt.“ Förderquote also: rund 27 Prozent.
Undichte Kanäle verunreinigen Boden und Grundwasser
Die meisten Gemeinden haben offenbar auch keine Probleme mit ihren Abwasserkanälen. Laut einer Statistik des Bayerischen Landesamtes für Umwelt liegt der durchschnittliche Fremdwasseranteil bei Kläranlagen in Bayern bei 23 Prozent.
Ein kaputter Kanal kann nicht nur zu Schäden in der Kläranlage führen. Vom Haushaltsreiniger bis zum Waschmittel kann über undichte Stellen alles austreten, was im Haushalt weggespült wird. Das Landesamt für Umwelt hat einen Leitfaden zur Inspektion und Sanierung kommunaler Kanäle herausgegeben. Darin heißt es: „Abwasser aus undichten Kanälen verunreinigt Boden und Grundwasser.“
Weiter heißt es: Schadhafte Kanäle können verstopfen und Überschwemmungen verursachen. Etwa dann, wenn Wurzeln in den Kanal wachsen und angeschwemmtes Material sich verfängt. „Im schlimmsten Fall kommt es zu Straßeneinbrüchen“, warnt die Behörde – nämlich dann, wenn sich durch das eindringende Wasser am Kanal Hohlräume bilden, die einbrechen können.