Nicht nur in Bayreuth gibt es Kritik, sondern auch in Öhringen, wo Polster Catering ebenfalls die Bewirtung auf der Landesgartenschau übernommen hat. Das nimmt Romy Polster gelassen. „Es wird immer unzufriedene Gäste geben“, sagt sie. 90 bis 95 Prozent der Besucher seien zufrieden. Sie bekomme viele Schreiben und E-Mails mit Lob für das Essen und die Freundlichkeit der Mitarbeiter. „Dass einige nicht zufrieden sind, damit müssen wir leben und arbeiten.“ Sie nehme die Kritik aber sehr ernst.
Nur zwei Bewerber für das Catering
Landesgartenschau-Geschäftsführerin Voß sagt, es gebe zwei Caterer bundesweit. Die hätten sich auch bei der Ausschreibung um die Bayreuther Landesgartenschau beworben. „Aus meiner Sicht liegt es auch nicht am Caterer oder an der Ausstattung, sondern am Personal“, sagt Voß. „Aber diese Probleme muss er einfach in den Griff bekommen. Das ist für mich als Auftraggeber wichtig.“ Etwa 1200 Plätze gibt es in der Gastronomie der Landesgartenschau. Bislang gibt es die wenigsten Beschwerden übrigens dort, wo Voß am meisten Potenzial dafür gesehen hätte: Im Café in der Nähe des Haupteingangs an der Äußeren Badstraße. „Dort scheint es aber gut zu laufen, obwohl das eine Bediengastronomie ist. Aber da sieht man: Da arbeitet ein eingespieltes Team. Es steht und fällt eben mit dem Personal.“
Personal hört schnell wieder auf
Das bestätigt Romy Polster: „Prinzipiell gibt es ein Personalproblem. Das ist generell in der Gastronomie so.“ Die fest angestellten Mitarbeiter würden von Studenten unterstützt. „Aber die Studenten stehen nicht immer zur Verfügung.“ Qualifiziertes Personal sei schwer zu bekommen. Die Stellen seien alle besetzt, dennoch seien die ersten Wochen immer problematisch: „Das ist, wie wenn man ein neues Unternehmen gründet.“ Gerade an Tagen mit hohem Besucheraufkommen fühlten sich Mitarbeiter überfordert und hörten auf. Beschwerden über mürrische und unfreundliche Mitarbeiter führt sie darauf zurück, dass das Personal so konzentriert arbeite, dass dies als Unfreundlichkeit wahrgenommen werden könne. „Wir versuchen die Leute mit aller Kraft einzuarbeiten, aber das werden nie 100-prozentig ausgebildete Servicekräfte sein.“
Outdoor-Küche blieb kalt
Nichts mit der Gastronomie im eigentlichen Sinn zu tun hat die Outdoor-Küche auf dem Areal der Jungen Landesgartenschau. Dort stand am Wochenende allerdings zum wiederholten Mal auch ein Schild, dass die Küche wegen eines Krankheitsfalls geschlossen bleiben musste. Karin Hirz, die Dozentin für die Kräuterführung, das Duft- und Heilpflanzen-ABC und das gesunde Kochen mit Kräutern war erkrankt. „Deshalb mussten diese Veranstaltungen auch leider ersatzlos ausfallen“, sagt Ronny Schuster, der Leiter der Jungen Landesgartenschau. „Ab 7. Juni läuft das wieder ganz normal.“