Der Abend brauchte einen Neustart. Das Vorspiel zum ersten Aufzug lief schon, der Vorhang öffnete sich - und wurde ein paar Takte später, ganz langsam, wieder geschlossen. Das Orchester spielte weiter, pünktlich zu Mimes Einsatz ging der Vorhang ein zweites Mal auf; was auch immer das Problem gewesen war, es schien gelöst. Und es ist natürlich albern, in diese Panne zusätzliche Bedeutung hineinzuinterpretieren, aber: Es scheint, als habe die visuelle Zäsur auch der Musik gutgetan. Denn die Verständigungsprobleme zwischen Bühne und Orchestergraben, die im „Rheingold“ und in der „Walküre“ zu wackeligen und verrutschten Einsätzen geführt hatten, waren an diesem Abend hörbar besser im Griff.