Jogis Jungs - bitte singt uns sein Lied!

Von Moritz Kircher

Die Gruppen für die Fußball-WM 2018 in Russland sind ausgelost. Die deutsche Nationalmannschaft trifft auf Mexiko, Schweden und Südkorea. Keine leichte Gruppe. Die Kurier-Redaktion nutzt die Gelegenheit, einen Blick in die glorreiche Sangeshistorie der deutschen Kicker zu werfen. Und wir haben einen Appell: Jogis Jungs - bitte singt uns ein Lied für's Weiterkommen! Wir sehen uns im Finale.

 
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1974 - Fußball ist unser Leben

Keine Urlaubsromantik, kein Kitsch: Fußball ist unser Leben! So muss ein WM-Song sein. Ihr wollt uns schlagen? Wir hauen euch weg! (frei zitiert) Wenn die Mannschaft davon singt, dass sie sich aufs Spiel konzentriert, dann klappt's auch mit dem Titel. Naja... Gegner im Finale war ja auch nur die Überraschungsmannschaft Holland, die die Quali für große Turniere sonst nur selten übersteht. Höhöhö.


1978 - Buneos dias Argentina

 

"Buenos dias Buenos Aires, wenn die roooote Sonne glüüüüüht." Tüdelüüüü! Ja, Rainer Bonhof, das steht da wirklich auf deinem Zettel. Und Berti Vogts hat seinen Text natürlich auswendig glernt. Streber! Aber deswegen wurde er später Bundestrainer und Bonhof nur Co. Das Liedchen - naja... Aber die Kicker singen doch so schön brav. Zu brav. Es setzte - I WERD NARRRRISCH!!! - die Schmach von Cordoba. Hans Krankl, wir verzeihen dir. Dieses Lied verzeihen wir nicht.


1982 - Olé Espana

 

Hätte Jupp Derwall mal den Michael "El Corazon" Schanze mit nach Spanien genommen. Der hätte mit Herzblut im Finale mindestens noch drei reingeköpft. So ging die Kiste 1:3 gegen Italien verloren.


1986 - Mexico mi amor

 

Ja, das waren noch Zeiten. Vor nunmehr 31 Jahren hat man die deutsche Nationalmannschaft nach dem Training noch beim Saufen in der Kneipe erwischt. Und Peter Alexander hat die selig grinsenden Spieler von Teamchef "Kaiser" Franz Beckenbauer offenbar spontan überredet, mit ihm "Mexico mi amor" einzuträllern. Das war der Moment, in dem sich der Fußballgott entschieden hat, uns Diego Armando "Die Hand Gottes" Maradona ins Finale zu schicken.


1994: Everybody's going to the USA

Wohl zurecht in Vergessenheit geraten (wie die kompletten 90er als Popmusikjahrzehnt) und eine der peinlichsten Sangesdarbietungen der deutschen Kicker. Thomas Helmer rappend mit Sonnenbrille und Föhnfrisur - das sollte eigentlich FSK 18 sein. Passt aber irgendwie zum gruseligen Auftritt der Deutschen in den USA. Zur Strafe gab es das 1:2 im Viertelfinale gegen Bulgarien. BUL-GA-RI-EN! Die Racheengel für diesen Singsang damals: Hristo Stoichkov und Yordan "die Stirn" Letchkov per Kopf.


2006 und 2010 - 54, 74, 90, 20xx

 

Klinsis und Jogis Jungs haben das Musizieren lieber anderen überlassen, die es besser können. Aber zweimal der gleiche WM-Song, nur weil es beim ersten Versuch nicht geklappt hat? Wer sich nix neues einfallen lässt, der gewinnt auch keine WM. Das war doch schon die Lehre von 1994. Ihr erinnert euch... BUL-GA-RI-EN! Also sind die Sportfreunde Stiller schuld. Und es gibt eben nur zweite und dritte Plätze zu "feiern". Wir wissen doch alle: Der Zweite ist der erste Verlierer.


2014 - Atemlos

Siegestrunken auf der Bühne hinter Helene Fischer rumhüpfen und grölen, wenn man eh schon gewonnen hat, das kann jeder.

Also kommt hier unser Appell an die deutsche Fußballnationalmannschaft

Zieht peinliche Fellmützen auf! Singt! Und tanzt dabei Kasatschok! Schenkt uns ein Lied für Russland! Dann klappt es auch mit der Titelverteidigung.

Aber egal wie, wir bleiben euch treu. Denn ihr wisst ja...

Gute Freunde kann niemand trennen.

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