Ärger über Biogas, Laub und Mülltonnen Heinersreuther Bürger tragen ihre Sorgen vor

Von Thorsten Gütling
Im Kastaniengarten in Heinersreuth trafen Gegner und Betreiber der Heinersreuther Biogasanlage aufeinander. Imker Alwin Hader sorgte sich um seine Bienen, die durch Pflanzenschutzmittel auf den Maisfeldern gefährdet seien und bezeichnete die Betreiber der Anlage als "Bande". Foto: red

Teilweise recht hitzig ist es auf der ersten Bürgerversammlung unter Bürgermeisterin Simone Kirschner in Heinersreuth zugegangen. Gegner und Betreiber der Biogasanlage trafen aufeinander. Und der Wunsch wurde geäußert, Mülltonen künftig auf der Straße parken zu dürfen.

 
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Biogas: Hitzig ging es zu zwischen dem Betreiber der Heinersreuther Biogasanlage, Wilhelm Fischer, und Berufsimker Alwin Hader. "Die Maisbauern machen mit ihren Pflanzenschutzmitteln meine Tiere kaputt", sagte Hader. Die Betreiber der Biogasanlage nannte er eine "Bande". Fischer hielt dagegen: "Unsere Mittel machen nix kaputt." Unterstützung erhielt Fischer von seiner Ehefrau, der Landtagsabgeordneten Gudrun Brendel-Fischer (CSU). Gefährliche Pflanzenschutzmittel seien längst nicht mehr auf dem Markt. Kritisiert wurde auch, dass Schlepper, die die Biogasanlage anfahren, zu schnell und zu spät unterwegs seien und Straßen verschmutzten. Fischer appellierte, er sei als Betreiber nicht für das Fehlverhalten der Fahrer verantwortlich. Nummernschilder sollten notiert und der Polizei gemeldet werden.

Laub: Ärger herrschte wegen Laub, das von gemeindeeigenem Gebiet vor die Türen privater Haushalte falle. Anlass war ein Vorfall in der Geschwister-Scholl-Straße. Der Verkehr hätte die Blätter dort von einer auf die andere Straßenseite getragen. Verwaltungsleiter Karl-Heinz Hübner versprach, dass der Bauhof die Gegend künftig verstärkt kontrollieren werde.

Baulücken: Bürger fragten an, welche Handhabe die Gemeinde haben, wenn Grundstückseigentümer brachliegende Flächen verwildern ließen. Den Anlass gab eine Baulücke am Bühlring. Verwaltungsleiter Hübner verwies darauf, dass es vergleichbare Fälle über all im Gemeindegebiet gebe. Schuld seien frühere Notarverträge, die keine zeitnahe Bebauung vorgeschrieben hätten. Gemeinderat Harald Hacke verwies auf das Grundstück Bayreuther Straße 16. Haus und Scheune seien dort in einem erbärmlichen Zustand. Hübner erklärt, der Gemeinde seien die Hände gebunden. Der stellvertretende Bürgermeister Jürgen Weigel sagte: "Zwingen kann die Gemeinde zum Glück niemanden."

Mülltonnen: Eine Anwohnerin der Denzenlohestraße bat um Erlaubnis, Mülltonnen, allen voran große Papiertonnen, zur Abholung auf die Straße stellen zu dürfen. Genauer: in den Rinnstein. Der Grund: Auf den engen Gehwegen stünden sie im Weg und zwängen Fußgänger dazu, auf die Straße auszuweichen. Eine entsprechende Erlaubnis wäre eine kostenlose Möglichkeit zu mehr Schulwegsicherheit. Der stellvertretende Bürgermeister Weigel sagte: Angefahrene Tonnen seien ihm auch lieber als angefahrene Menschen. Verwaltungsleiter Hübner versprach, mit dem Landratsamt zu sprechen.

Tempo: Am Ortseingang von Heinersreuth, aus Richtung Altenplos kommend, soll eine Geschwindigkeitsanzeige für Autofahrer errichtet werden. Ein Bürger hatte beklagt, dass die Autos am Ortseingang viel zu schnell unterwegs seien. Er bat darum, das Ortsschild einige Meter vor den Ort zu verlegen. Verwaltungsleiter Hübner antwortete: "Das ist eine uralte Geschichte. Das kriegen wir nicht genehmigt." Eine Leuchttafel, die die gefahrene Geschwindigkeit anzeigt, soll bald für mehr Sicherheit sorgen.

Split: Für wen sind eigentlich die Streukisten da? Diese Frage stellte sich, nachdem ein Bürger kritisierte, dass manche Streugutkisten eingespart worden sein sollen. Verwaltungsleiter Hübner erinnerte daran, dass die Kisten für den Bauhof und nicht für die privaten Haushalte zur Verfügung gestellt würden. In der Gemeinde sei schon beobachtet worden, dass das Split zum Pflastern privater Einfahrten benutzt worden sein soll. Auch "Splittourismus" sei schon beobachtet worden, also Autofahrer aus anderen Gemeinden, die Streugut ins Auto luden und damit verschwinden. tgg