Handwerk bildet kräftig aus

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 Foto: red

1822 junge Menschen in Oberfranken entscheiden sich für eine Ausbildung im Handwerk. Das sind sechs Prozent mehr als noch im vergangenen  Jahr.

 
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Das oberfränkische Handwerk bildet weiter kräftig aus. Zum Ausbildungsstart am 1. September registrierte die Handwerkskammer Oberfranken (HWK) insgesamt 1822 neue Lehrverhältnisse. Das entspricht einem Plus von sechs Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Gerade im August ist die Azubi-Zahl noch einmal deutlich gestiegen. „Alleine in diesem Monat sind 531 Verträge in die Lehrlingsrolle der Kammer eingetragen worden“, berichtet Michaela Heimpel.

Viele Betriebe bilden erstmals aus

Für die Leiterin Unternehmenskommunikation der HWK ist die stattliche Zahl nicht nur ein Indiz für die zunehmende Attraktivität einer Ausbildung im Handwerk, sondern auch ein Beweis, „dass die vielen Maßnahmen, die die Kammer und die Betriebe gemeinsam unternehmen, Früchte tragen.“

Heimpel stimmen aber nicht nur die Zahlen zufrieden. Sie lobt auch die Initiative der Unternehmen bei der Suche nach Nachwuchskräften. „Besonders erfreulich ist auch, dass in diesem Jahr 320 Betriebe erstmals ausbilden.“

Probleme beim Bau

Bei den jungen Berufseinsteigern – wie in den Jahren zuvor – besonders beliebt sind Jobs als Kfz-Mechatroniker, Elektroniker, Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Friseure. Dagegen gebe es besonders im Nahrungsmittelbereich sowie in der Baubranche Probleme bei der Nachwuchsgewinnung, klagt HWK-Ausbildungsberater Frank Grökel.

Den Schulabgängern, die bisher keinen Ausbildungsplatz ergattern konnten, nimmt Michaela Heimpel nicht die Hoffnung. Erfahrungsgemäß würden bis Jahresende noch weitere Verträge eingetragen. „Auf jeden Fall gibt es noch über 500 freie Plätze, die unsere Betriebe gerne mit engagierten, jungen Leuten besetzen“, erläutert sie.

Ein Azubi mehr

Eine relativ konstant bleibende Situation am Ausbildungsmarkt bestätigt die Industrie- und Handelskammer zu Coburg. Dort nahmen zum 1. September 734 Schulabgänger eine Ausbildung auf. Damit registrierte die Kammer genau einen Azubi mehr als im Vorjahr.

Obwohl der Zuwachs kaum spürbar ist, steht für IHK-Präsident Friedrich Herdan die Wichtigkeit einer Ausbildung außer Frage. „Zusätzlich bieten sich während und nach der Lehre vielfältige Entwicklungsmöglichkeiten.“ Über Zusatzqualifikationen und der Option eines Studiums reiche die Spanne bis hin zu Aufstiegsfortbildungen zum Techniker und Meister.

Bei den diesjährigen Auszubildenden im gewerblich-technischen Bereich liegen Stellen als Industriemechaniker, Mechatroniker sowie Maschinen- und Anlagenführer hoch im Kurs. Auf kaufmännischer Ebene interessieren sich viele für Jobs als Industriekaufleute, Kaufleute für Versicherung und Finanzen sowie Kaufleute im Einzelhandel. Weniger gefragt sind hingegen die Ausbildungen zum Berufskraftfahrer und Polsterer. Weitere Problembereiche: Hotellerie und Gastronomie.

Rückgang bei IHK Bayreuth

Während sich im IHK-Bezirk Coburg die Zahl der Berufseinsteiger kaum verändert hat, muss die IHK für Oberfranken einen Rückgang der Azubi-Zahlen hinnehmen. Nachdem im vergangenen Jahr 3472 junge Menschen in eine Berufsausbildung starteten, waren es in diesem Jahr zum Stichtag am 31. August 3340. Somit ging die Zahl um 3,8 Prozent zurück.

Einzelhandels- und Büroberufe seien die begehrtesten, sagt Hauptgeschäftsführerin Gabriele Hohenner. Spürbare Engpässe gebe es bei IT-Berufen sowie Berufskraftfahrern und Lageristen.

Nicht überraschend

Nach kontinuierlichen Zuwächsen in den vergangenen drei Jahren – trotz demografischer Entwicklung – kommt der Rückgang der Lehrverhältnisse für Gabriele Hohenner nicht überraschend. Hinzu komme noch die rückläufige Schulabgängerzahl.

Dennoch werde die Kammer die Betriebe auch weiterhin unterstützen. „Als IHK forcieren wir unsere Bemühungen, unsere Mitgliedsunternehmen bei der Suche nach Auszubildenden zu unterstützen“, erklärt die Hauptgeschäftsführerin.

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