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EHC: GmbH kommt, Torwart bleibt

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Sie müssen künftig zusammenarbeiten: Matthias Wendel (links) wird die Interessen der Spielbetriebs-GmbH vertreten, EHC-Vorsitzender Don Langlois und seine Stellvertreterin Karin Proß die des Vereins. Foto: Peter Kolb Foto: red

Das Votum der Mitglieder fiel deutlich aus: Der EHC Bayreuth gliedert sein Zweitligateam in eine Spielbetriebs-GmbH aus. Und auch von der sportlichen Leitung gab es positive Nachrichten.

 
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Bei der außerordentlichen Vereinsversammlung am Dienstagabend auf dem Herzogkeller stimmten 132 Mitglieder für den vorgelegten Kooperationsvertrag zwischen Gesellschaft und Verein, zehn waren dagegen, sechs enthielten sich. Er gilt für die kommenden fünf Jahre.

Zuvor hatten Vereinsoffizielle und GmbH-Vertreter klar gemacht, dass es ohne Ausgliederung kein Profi-Eishockey in Bayreuth mehr geben werde. Einig waren sie sich auch, dass die Entscheidung ein wichtiger Schritt sei, der Vertrag aber nun "mit Leben gefüllt werden" müsse.

Nicht nur Harmonie

Denn pure Harmonie herrschte bei der Versammlung nicht. In einigen Momenten war erkennbar, dass die Verantwortlichen des Vereins und die der GmbH in der Vergangenheit immer wieder Meinungsverschiedenheiten hatten.

EHC-Vorsitzender Don Langlois sagte: "Wir haben sportlichen Erfolg, weil die Mannschaft zusammenhält und ein Team ist. Außerhalb des Eises gibt es diese Zusammenarbeit leider nicht. Das macht mich manchmal richtig traurig."

Doch am Ende der Versammlung fand der 60-Jährige versöhnliche Worte: "Wir müssen jetzt alle negativen Stimmen hinter uns lassen und gemeinsam positiv nach vorne gehen."

Einige Fragen der Mitglieder, nur eine Antwort

Einige Fragen zum Kooperationsvertrag hatten auch die Mitglieder, die zum Teil den Verein im Kooperationsvertrag benachteiligt sahen. Doch egal, ob es um die Nutzung des Logos, die finanzielle Ausstattung der Nachwuchsabteilung oder Lizenz-Vereinbarungen ging, die Antwort von Rechtsanwalt Clauspeter Voß - er vertrat die Interessen des Vereins - war die gleiche: "Der Kooperationsvertrag liegt uns erst seit kurzem vor. Das ist das, was wir in dieser Zeit aushandeln konnten. Dieser Vertrag ist auch ein Vertrauensvorschuss gegenüber der GmbH."

Nun müssen Details weiter präzisiert werden, denn klar sei auch: "Die GmbH und der Verein sind wechselseitig voneinander abhängig." So prüfe zum Beispiel die für die DEL2 zuständige Eishockeybetriebsgesellschaft vor der Lizenzerteilung nicht nur die GmbH, sondern auch den Hauptverein.

270.000 Euro Stammkapital

Die Spielbetriebs-GmbH des EHC wird nun zeitnah gegründet. Nach Informationen des designierten Geschäftsführer-Duos Margrit und Matthias Wendel wird das Stammkapital 270.000 Euro betragen. 22 Gesellschafter bringen je 10.000 Euro ein, die Wendels weitere 50.000. Zudem hat das Ehepaar die Möglichkeit, seinen Beitrag um weitere 70.000 Euro zu erhöhen.

Vosvrda bleibt zwei weitere Spielzeiten

Positives vermeldete die Sportliche Leitung: Torwart Tomas Vosvrda verlängerte seinen Vertrag beim EHC – und das gleich um zwei Jahre. Der Tscheche war vor der Saison zu den Tigers gewechselt und ist mittlerweile klare Nummer eins. Mit seinem guten Stellungsspiel und zum Teil spektakulären Paraden entwickelte er sich zum Publikumsliebling.

Im ligaweiten Vergleich liegt der 27-Jährige mit seiner Fangquote von 92,85 Prozent unter den Stammtorhütern auf Platz drei. Teammanager Dietmar Habnitt, selbst zu Bundesligazeiten Keeper in Bayreuth, adelte Vosvrda: "Tomas lässt alle anderen Bayreuther Torhüter vergessen."

Den Vorbericht zur Mitgliederversammlung mit den Standpunkten der beiden Parteien lesen sie hier.

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