Die VR-Bank schließt zwei Filialen

Von Thorsten Gütling
Nicht einmal die Geldautomaten bleiben. Die VR-Bank Bayreuth schließt zwei ihrer Geschäftsstellen. Darunter diese hier in Neudrossenfeld. Foto: Ronald Wittek Foto: red

Die VR-Bank Bayreuth schließt zwei Geschäftsstellen in der Region. Aus Neudrossenfeld und Kirchahorn sollen nicht nur die Berater abziehen, sondern die Geldautomaten gleich mit. Bei der Bank spricht man von einer konsequenten Entscheidung.

 
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Das Problem der Volksbank-Raiffeisenbank Bayreuth: Jeder zweite Kunde erledigt zumindest Teile seiner Geldgeschäfte bereits über das Internet. Tendenz steigend. Dazu kommt: Für Geld gibt es kaum noch Zinsen, die Geldanlage bei einer Bank ist für viele Menschen darum immer weniger interessant. "Aus wirtschaftlichen Gründen ist der Schritt nachvollziehbar", sagt deshalb auch Neudrossenfelds Bürgermeister Harald Hübner. Die Gemeinde sei mit Geschäftsstellen der Sparkasse Bayreuth und der Raiffeisenbank Thurnauer Land aber nach wie vor gut aufgestellt.

Nächste Filiale: Heinersreuth

Kunden der VR-Bank Bayreuth müssen jetzt bis nach Heinersreuth fahren, wenn sie weiterhin von ihren Bankberatern beraten werden wollen. Dort will die VR-Bank ihre Geschäftsstelle im Gegenzug stärken und ausbauen. Arbeitsplätze sollen daher nicht verloren gehen. Und ein Gutes für Neudrossenfeld hat die Entscheidung dann auch, sagt Bürgermeister Hübner. Das Bankgebäude hat die Neudrossenfelder Ärztin Christine Thurn gekauft. Ihre Praxis im ersten Stock soll nach Schließung der Bankfiliale am 30. September, auf das Erdgeschoss ausgeweitet und damit barrierefrei werden.

Ein herber Schlag für Ahorntal

Dass die VR-Bank, anders als beispielsweise die Sparkasse, nicht einmal einen Geldautomaten im Ort behalten will, macht den Ahorntaler Bürgermeister Gerd Hofmann zu schaffen. "Das ist ein herber Schlag für unsere Gemeinde", sagt Hofmann und will darum kämpfen, dass das Insitut seine Entscheidung noch einmal überdenkt. Sabine Eichenseer, bei der VR-Bank zuständig für Öffentlichkeitsarbeit, gibt wenig Grund zur Hoffnung. Die Automaten gleich mit abzuziehen sei ein Zeichen von Konsequenz und alles andere halbherzig.

Nächste Filiale: Waischenfeld

Das Gebäude sei der Gemeinde zum Kauf angeboten worden, sagt Hofmann, eine Entscheidung aber noch nicht gefallen. Der Bürgermeister spricht aber von einem interessanten Gebäude, in unmittelbarer Nähe zu Schule, Apotheke, Sparkasse und dem geplanten Supermarkt. Zieht in Zukunft noch das Rathaus in die Nachbarschaft, wäre endgültig eine neue Ortsmitte entstanden. Hofmann sagt aber auch: Wenn Kunden der VR-Bank künftig nach Waischenfeld, Pottenstein oder Mistelgau müssten, könnte das Geldinstitut Teile seiner Kundschaft verlieren. "Hoffentlich geht das mit einer Stärkung des Sparkassen-Standortes einher. Sonst bekommen wir überhaupt kein Bargeld mehr in unserem Ort", sagt der Bürgermeister.

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