Lesen Sie auch:
Dem Vorschlag, die Fraktionen noch einmal diskutieren zu lassen und erst im Dezember im Stadtrat zu entscheiden, könne sie zustimmen, sagt Oberbürgermeisterin Brigitte Merk-Erbe. Sie rät jedoch zur Eile, weil sich die Stadthalle ohne Namen nicht vermarkten lasse. Selbst nach der Höhe künftiger Mietkosten hätten sich Veranstalter schon bei der Stadt erkundigt. Noch einmal versichert Merk-Erbe, dass der Ältestenausschuss sich zweimal mit der Frage beschäftigt habe, wer über den künftigen Namen der Stadthalle entscheiden solle. Und beide Male habe sich niemand gegen eine fraktionsübergreifende Jury ausgesprochen. Merk-Erbe sagt, sie sei daher davon ausgegangen, dass der Stadtrat mit dem Prozedere einverstanden sei, das man bereits bei der „Wilhelminenaue“ praktiziert habe.
"Da hätte jemand Stopp rufen müssen"
Weil unter den 140 eingereichten Vorschlägen kein brauchbarer gewesen sei, hatte sich die Jury für den Namen „Forum am Hofgarten“ entscheiden, den der frühere Pfarrer der Stadtkirche, Hans-Helmut Bayer, erst im Verlauf der Sitzung ins Spiel gebracht hatte. „Der einzige Name, der vorab nicht geprüft wurde“, vermutet Iris Jahn (Junges Bayreuth). „Da hätte jemand Stopp rufen müssen.“
Markgraf Friedrich, Jean Paul oder Kulturforum
Bayreuths stellvertretender Bürgermeister, Thomas Ebersberger (CSU), nennt das Schreiben aus Günzburg einen Glücksfall für die Stadt. Der künftige Name der Stadthalle könne sich nur an Markgraf Friedrich oder Jean Paul orientieren. Ersterer habe die Stadthalle gebaut, die Büste des zweiten steht davor. Und beide seien in Bayreuth noch nicht ausreichend gewürdigt. Die Grünen im Stadtrat fordern unterdessen weiter, die Stadthalle gar nicht umzubenennen. Davor warnt Merk-Erbe aber: „Die Zuschussgeber konnten sich darunter nichts vorstellen. Bei einer Stadthalle könnte es sich für Außenstehende genauso gut um eine Markt- oder Turnhalle handeln.“ Die Oberbürgermeisterin spricht sich stattdessen für den Namen „Kulturforum am Hofgarten“ aus.