Eine Frage stellt sich allerdings. Weiß das Rotwild denn selber, dass es da in einer Wildruhezone herum steht? Der Forstbetriebsleiter meint schon. Die Tiere seien sehr schlau, meiden Gebiete, in denen sie von Wanderern oder landwirtschaftlichen Maschinen gestört werden und ziehen sich in Gebiete zurück, wo das eben nicht so der Fall sei. Und in Wildruhzonen werde nur an einem Tag im Jahr gejagt. Das sind dann keine Einzeljagden, sondern sogenannte Drückjagden wo 50 bis 60 Leute dabei sind. Dann hat das Wild die restlichen 364 Tage dort wieder seine Ruhe.
Silvesterknaller spielen keine Rolle
Und wie verhält es sich an Silvester, wenn tausende von Raketen in die Luft gepustet werden, ist das keine Ruhestörung? Pirner kann das nicht beurteilen. Aber er meint, dass das nicht eine so große Rolle spielt. Zum einen wird das ja nicht direkt im Wald gemacht, zum anderen ist das nur an einem Tag für ein paar Minuten. „Sehen Sie sich mal das Truppenübungsgelände in Grafenwöhr an. Dort leben, wo es wirklich viel knallt, sehr viele Tiere. Ich denke nicht, dass Silvesterballerei die Tiere im Wald zu sehr stört.“
Schon totes Rotwild gefunden
Videoüberwacht, wie es auf dem Schild das ein Jäger angebracht hat steht, wird der Bereich allerdings nicht. An den Futterstellen seien zwar Wildkameras, aber weniger, um das Wild zu überwachen, als mehr, um zu überprüfen, ob sich an diesen Stellen Wölfe aufhalten. Man hatte schon totes Rotwild gefunden, das von einem Wolf gerissen wurde. „Privat darf man im öffentlichen Bereich gar keine Wildkameras aufhängen“, sagt Pirner und zeigt eine, die sie erst vor ein paar Wochen an einem Baum gefunden hatten. Auf der Rückseite stand sogar eine Mobilfunknummer. Man hatte dort angerufen und gemeint, dass der Besitzer sie wieder abholen kann. Bisher war aber noch keiner da.