Zuletzt still geworden
Der Stadtrat hat sich erst vor Kurzem mit der Bauvoranfrage des Investors befasst. Das Thema ist nicht neu und stand bereits vor Jahren auf der Agenda. Nach wie vor liegt ein rechtsgültiger Bebauungsplan für das ehemalige Sauermannanwesen in der Unterpurbach vor. Er ist 1995 vom Kulmbacher Stadtrat beschlossen worden und 1996 in Kraft getreten.
Um das Baugebiet ist es zuletzt still geworden. Der Investor, der sich aktuell dafür interessiert, liegt mit seinem Vorhaben offensichtlich innerhalb des 1995 aufgestellten Planes. Wann das Projekt umgesetzt werden soll, ist nicht bekannt.
Ganz einfach würde ein Neubau wohl nicht werden. Einerseits ist der Hang relativ steil. Anderseits befinden sich dort mehrere Keller und Schächte, die einst von der Firma Sauermann genutzt worden sind. Sie müssten vermutlich erst verfüllt werden.
Ziemlich schwierig ist die Erschließung auch ein paar Hundert Meter weiter westlich in der Matthäus-Schneider-Straße oberhalb der Blaicher Auferstehungskirche. Dort hat sich die Aufregung wieder weitgehend gelegt. Die Pläne für ein kleines Neubaugebiet mit acht Einfamilienhäusern hatten bei den Anwohnern in der Matthäus-Schneider-Straße und der Hagleite Unmut ausgelöst. Auch dort gab es Unterschriftenlisten und Proteste.
Wohnbedarf wird wohl weiter steigen
Hauptstreitpunkt war die Anbindung. In Verlängerung zur Matthäus-Schneider-Straße besteht zwischen den bebauten Grundstücken bislang nur ein schmaler Schotterpfad. Die Nachbarn haben sich gegen einen Ausbau ausgesprochen. Mittlerweile liegt das Projekt offenbar auf Eis. "Die gestellte Voranfrage wird aktuell nicht weiter verfolgt", bestätigt Tobias Günther von der Stadt Kulmbach und sagt: "Grundsätzlich sind diese Grundstücke natürlich in der augenblicklichen Entwicklungssituation unserer Stadt schon geeignet, um einen krankenhausnahen Bedarf zu befriedigen."
Der Bedarf wird in der ganzen Stadt höchstwahrscheinlich noch weiter steigen. Mit dem neuen Uni-Campus ist neuer Wohnraum nötig, sagen die Projektverantwortlichen. Der könnte sich auch gleich nebenan in bestehenden Gebäuden auftun, beispielsweise im Kindergarten Auferstehungskirche.
Die Kirche hat das leerstehende Gebäude mittlerweile an einen Investor verkauft. Die Kindergartenkinder sind längst in ihr neues Haus in der Blaicher Straße umgezogen. Für die Zukunft des alten Kindergartens laufen die Planungen. Ob die Idee umgesetzt wird, dort eine Tagespflege für Senioren einzurichten, ist ungewiss. Nach der Renovierung des Kindergartens könnten aber 20 Wohnungen entstehen. Doch wo die nötigen Parkplätze samt Zufahrt entstehen sollen - darüber ist das letzte Wort noch nicht gesprochen.