BAT: Das ist kalter Kapitalismus

Von Frank Schmälzle
 Foto: red

Die BAT streicht 950 Stellen in Bayreuth. Was bleibt? Ein Gefühl der Ohnmacht.

 
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Was bleibt, ist das Gefühl der Ohnmacht. 950 Menschen verlieren ihren Arbeitsplatz. Obwohl sie mit ihrer Arbeit das Bayreuther BAT-Werk zum größten und produktivsten weltweit gemacht haben.

Wie müssen sie sich jetzt fühlen? Ausgenutzt und aussortiert.

Zumal die Entscheidung der BAT-Verantwortlichen nicht nachzuvollziehen ist. Von einer Notlage ist der Konzern weit entfernt, im vergangenen Jahr hat die BAT 5,4 Milliarden Euro Gewinn ausgewiesen. Der Aktienkurs, falls das ein Kriterium sein sollte, stieg in den vergangenen Jahren kontinuierlich an.

Und mit dem Argument, auf dem europäischen Markt bestünden Überkapazitäten in der Produktion, führt sich das Unternehmen selbst ad absurdum. Im vergangenen Jahr hat die BAT einen kroatischen Mischkonzern und in dessen Schlepptau ein Zigarettenwerk gekauft. Dorthin wird ein Teil der Produktion aus Bayreuth verlagert. Wenn es Überkapazitäten geben sollte, hat die BAT selbst das Problem verschärft.

Es sind wohl die geringeren Arbeitskosten in Osteuropa, die tatsächlich den Ausschlag gegeben haben. Die BAT setzt auf Gewinnmaximierung.

„Es geht nicht um Menschen“, sagt Betriebsseelsorger Eckhard Schneider. Das ist kalter Kapitalismus.